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Zweiter Jahrestag der Entführung: „Facebook“-User solidarisieren sich mit Schalit

JERUSALEM (inn) - Seit zwei Jahren befindet sich der israelische Soldat Gilad Schalit in den Händen palästinensischer Terroristen. Nutzer sozialer Netzwerke im Internet wie "Facebook" können nun an die Entführung erinnern, indem sie ihr Bild durch ein Foto des 21-Jährigen ersetzen.

Wie die israelische Wirtschaftszeitung „Globes“ meldet, sind bereits mehr als 100.000 User dem Aufruf gefolgt. Unter der Überschrift „ich warte auch auf Gilad“ haben sie sein Bild veröffentlicht. Das Foto und weitere Informationen gibt es auf einer Webseite, die zu diesem Anlass eingerichtet wurde.

Video: Schüler lesen Schalits Buch über Versöhnung

Unterdessen lasen Schüler aus New York auf Anregung des israelischen Konsulats eine Geschichte vor, die Schalit im Alter von elf Jahren verfasst hatte. Damit wollten sie ebenfalls an die Entführung erinnern. Ein Video von der Lesung wurde auf youtube.com veröffentlicht. Einleitend heißt es in dem dreiminütigen Kurzfilm: „Als Gilad Schalit elf Jahre alt war, schrieb er eine Geschichte über einen Hai und einen Fisch. Acht Jahre später wurde er von Terroristen entführt. Heute lesen Elfjährige seine Geschichte in der Hoffnung auf seine Befreiung.“

Nach der Entführung hatte eine Lehrerin Schalits Schulaufsatz entdeckt. Er wurde von israelischen Künstlern illustriert und als Kinderbuch veröffentlicht. In der Geschichte „Als der Hai und der Fisch sich das erste Mal begegneten“ geht es um zwei von Natur aus befeindete Tiere, die trotz aller Widerstände Freundschaft schließen. In dem Video sind auch Bilder aus dem Buch zu sehen.

Elfjährige: „Warum können Menschen keinen Frieden schließen?“

Für die Lesung wurden fünf Schüler einer Schule in der Bronx ausgewählt, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Eine Teilnehmerin war die elfjährige Leslie Ramirez. Sie sagte, sowohl das jugendliche Alter des Verfassers als auch die Botschaft hätten sie inspiriert. „Gilad war ein Junge in unserem Alter, als er diese Geschichte schrieb; wenn wir doch in diesem Alter auch etwas so Bedeutsames schreiben könnten. Heute weiß niemand, wo er ist, und wahrscheinlich vermisst er seine Eltern. Wenn der Hai und der Fisch Frieden schließen können, warum können es Menschen dann nicht?“

Das Projekt solle „in den Vereinigten Staaten und in aller Welt ein Bewusstsein für diese humanitäre Angelegenheit wecken“, so der israelische Konsul für Medien und öffentliche Angelegenheiten, David Saranga. „Eine multiethnische Auswahl von Schülern, die diese Geschichte von Frieden und Versöhnung vorlesen, sendet eine starke Botschaft, die nicht ignoriert werden kann.“ Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt, darunter auch Arabisch.

Schalit war am 25. Juni 2006 bei einem palästinensischen Überfall auf den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen verschleppt worden. Seine Eltern haben mehrere Lebenszeichen von ihm erhalten. Einzelheiten zu den Verhandlungen über seine Freilassung werden jedoch geheim gehalten. Die Familie hat Klage gegen die Feuerpause im Gazastreifen erhoben, weil ihr Sohn nicht in die Vereinbarung mit der Hamas einbezogen wurde. Das Oberste Gericht in Jerusalem hat die Klage abgewiesen. Am Dienstag traf sich Israels Premier Ehud Olmert mit dem ägyptische Präsidenten Hosni Mubarak, um über den Fall Schalit zu sprechen. Der Ägypter versprach, die Grenze zum Gazastreifen erst zu öffnen, wenn der Soldat befreit wurde.

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