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Zwei Drittel wollen Rücktritt Katzavs

JERUSALEM (inn) – Zwei Drittel der Israelis sind der Meinung, dass Staatspräsident Mosche Katzav zurücktreten sollte. Am Sonntag empfahl die Polizei dem Generalstaatsanwalt eine Anklage gegen den Präsidenten, unter anderem wegen Vergewaltigung.

Das Meinungsforschungsinstitut „Dahaf“ hatte im Auftrag der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am Dienstag 502 Personen befragt. 66 Prozent glauben demnach, dass es besser sei, wenn Katzav sein Amt quittiere. 24 Prozent hingegen fanden, dass dazu kein Anlass bestehe. Die Restlichen gaben keine Meinung an.

Auch Außenministerin Zipi Livni legte Katzav am Dienstagabend einen Rücktritt nahe. „Seitdem (Katzav) erklärt hat, zurücktreten zu wollen, falls Anklage gegen ihn erhoben wird, können wir noch ein paar Tage warten, aber die Situation ist nicht gerade heilsam.“

Bei seinem Besuch in Moskau sagte Premierminister Ehud Olmert, er bevorzuge als Nachfolger jemanden, der in keiner Partei sei. Es könne etwa jemand sein, der nicht in der Knesset sitzte.

Seitdem Katzav die Anklage droht, spekuliert die israelische Öffentlichkeit über mögliche Nachfolger. Im Gespräch ist etwa Friedensnobelpreisträger Eli Wiesel. Nach der Umfrage des „Dahaf“-Institutes wünscht sich eine Mehrheit von 42 Prozent den derzeitigen Vizepremier Schimon Peres (Kadima) als neuen Staatspräsidenten. Peres selbst jedoch gab im arabischen Nachrichtensender „Al Dschasira“ zu verstehen, dass er kein Interesse an einer Kandidatur habe: „Ich bin zufrieden mit meiner derzeitigen Arbeitsstelle und suche keine neue Position.“

Mit 16 Prozent auf dem zweiten Platz liegt Israel Meir Lau, Oberrabbiner von Tel Aviv
und ehemaliger Oberrabbiner Israels. Lau hatte am Dienstagabend bekannt gegeben, dass er sich als Kandidat aufstellen lassen wolle, falls Katzav zurücktreten und ein neuer Präsident gewählt werden müsse.

Reuven Rivlin (Likud), ehemaliger Knessetsprecher, landete auf Platz 3 mit 10 Prozent. Die weiteren Plätze belegten Amnon Rubinstein (7 Prozent), der Schriftsteller Amos Oz (4 Prozent), die Abgeordnete der Arbeitspartei Colette Avital (3 Prozent) und der Unternehmer Eli Horowitz (1 Prozent). 17 Prozent gaben keine Meinung dazu an.

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