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Zeitung „Ma‘ariv“ verkauft

TEL AVIV (inn) – Geschäft abgeschlossen: Eine der führenden hebräischen Tageszeitungen, „Ma‘ariv“, ist am Donnerstag an die Mediengruppe Hirsch Media von Verleger Schlomo Ben-Zvi verkauft worden. Der neue Besitzer zahlte umgerechnet 14,5 Millionen Euro. Viele Angestellte seien aufgrund der Übernahme um ihren Job besorgt.
Das Verlagsgebäude der Zeitung in Tel Aviv

Die Tageszeitung hat laut dem Wirtschaftsmagazin „Globes“ Schulden von umgerechnet rund 80 Millionen Euro.
Was die Übernahme der Angestellten betrifft, so herrscht noch Unklarheit. Ein Sprecher von Ben-Zvi, Udi Rajones, sagte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“, rund 1.400 Arbeiter, welche in Print, Vertrieb und Verwaltung tätig sind, würden ihren Job behalten. Zudem kämen circa 300 Redaktionsmitglieder hinzu. „Yediot Aharonot“ listet auf, dass „Ma‘ariv“ Ende 2011 jedoch über 2.000 Angestellte beschäftigte.
Die Tageszeitung „Ha‘aretz“ meldet hingegen, dass nach dem Verkauf massive Entlassungen drohten. Von den rund 2.000 bisherigen Angestellten sollen eventuell nur 300 vom neuen Eigentümer übernommen werden. Mitarbeiter kündigten auf der Titelseite der Printausgabe vom Freitag an, kommenden Dienstag werde die Zeitung nicht erscheinen. Damit wollen sie Druck machen, damit ihnen zumindest die vorgeschriebene Abfindung im Falle einer Kündigung ausgezahlt wird.
Bereits Donnerstag demonstrierten rund 1.000 Menschen vor dem Büro des bisherigen Besitzers Nochi Dankner, darunter auch Arbeiter und Journalisten von „Ma‘ariv“. Der Leiter der Auslandsabteilung der Tageszeitung, Matan Drori, begründete die Proteste: „Wir haben immer noch keine klare Antwort über die Zukunft der Angestellten erhalten.“
Der neue Besitzer Ben-Zvi ist bereits Eigentümer der konservativen Zeitung „Makor Rischon“. „Ma‘ariv“ wird auch konservativ eingeordnet. Die Tageszeitung gibt es seit 1948. Sie ist nach „Yediot Aharonot“ die zweitauflagenstärkste Zeitung in Israel. Gegründet wurde sie von dem aus Leipzig stammenden israelischen Journalisten Esriel Gotthelf Carlebach. Er war bis zu seinem Tod Chefredakteur von „Ma‘ariv“.

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