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Zahlreiche Tote durch Großbrand

HAIFA (inn) - Bei einem großen Waldbrand auf dem Karmelgebirge bei Haifa könnte es über 40 Tote gegeben haben. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt.

Das Feuer breitete sich seit den Mittagsstunden des Donnerstags mit großer Geschwindigkeit aus und bedrohte Kibbutz Beit Oren, das Damun-Gefängnis und Erholungsparks. Häftlinge des vom Feuer umzingelten Gefängnisses wurden mit Bussen evakuiert. Dabei sei ein Bus gemäß widersprüchlichen Berichten umgestürzt oder in dem Flammenmeer völlig ausgebrannt. Nur drei Insassen konnten in Krankenhäuser eingeliefert werden, wo Ärzte versuchen, ihr Leben zu retten. Später wurde berichtet, dass nicht Gefangene in dem verunglückten Bus ums Leben gekommen seien, sondern Gefängniswärter, die helfen wollten, den Großbrand zu löschen.

Tausende Familien müssen evakuiert werden. Akut gefährdet ist unter anderem das berühmte Künstlerdorf Ein Hod. Kibbutz Beit Oren scheint es nicht mehr zu geben. Alle seine Häuser seien vom Feuer zerstört worden. Bisher wurden 22 Leichen von Gefängniswächtern identifiziert, die zum Gefängnis Damun geschickt worden seien, um Gefangene zu evakuieren. Ihr Bus sei in eine Feuerfalle geraten, aus der es kein Entrinnen gegeben habe. Das israelische Militär setzt Drohnen ein, um nach Autofahrern und Menschen zu suchen, die vom Feuer eingeschlossen sein könnten.

Gefährdet seien auch drusische Dörfer wie Usfija und Daliat el-Carmel. Die Universität Haifa ließ vorsorglich ihren Campus räumen. Die Ministerien für Umwelt und Gesundheit warnten die Bewohner im Umkreis der Hafenstadt davor, dass sie Giftstoffe einatmen könnten.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte in Jerusalem: „Das ist ein Unglück, wie es Israel noch nicht erlebt hat.“ Er sandte Armee-Einheiten in die Region. Zudem bat er Russland, Italien, Griechenland und Zypern um Unterstützung durch Löschflugzeuge. Er lobte den Einsatz der Feuerwehrleute. Anschließend brach er selbst in die Region auf, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Staatspräsident Schimon Peres will „für ein Ende des Feuers beten“.

Es ist der verheerendste Brand in der Geschichte des modernen Staates Israel.
Augenzeugen erzählen, dass das Karmelgebirge „wie ein Vulkan“ aussehe, mit einer riesigen Rauchwolke und meterhohen Flammen. 40 Feuerwehrteams und Löschflugzeuge sind an den Löscharbeiten beteiligt. Mehrere Feuerwehrleute erlitten Rauchvergiftungen.

Bisher ist nichts über die Ursache des Feuers bekannt geworden, das tausende Hektar Wald vernichtet hat und wegen der großen Trockenheit kaum gestoppt werden kann. Die Ermittler hegen den Verdacht, dass eine illegale Müllhalde im Karmelgebirge in Brand geraten sein könnte.

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