GAZA (inn) – Die Zahl der seit Beginn des umfassenden „Bodenmanövers“ der Armee getöteten israelischen Soldaten ist auf 18 gestiegen, davon kamen 17 direkt im Gazastreifen ums Leben. Am Donnerstag fiel ein 33-jähriger Soldat im Kampf im nördlichen Teil der Küstenenklave. Er stammte aus einem arabisch-drusischen Ort in Galiläa und wird in israelischen Medien als „Held der Schlacht um Kibbutz Be’eri“ am 7. Oktober beschrieben.
Am Mittwoch war ein 25-jähriger Soldat ebenfalls im nördlichen Gazastreifen gefallen, außerdem ein 22-jähriger Soldat in der Umgebung des Gazastreifens. Allein am Dienstag waren nach Armeeangaben 15 Soldaten gefallen. Israelischen Medienberichten zufolge fanden elf von ihnen durch einen palästinensischen Angriff auf ein gepanzertes Truppentransportfahrzeug vom Typ Leopard (hebräisch: Namer) den Tod. Weitere seien durch Panzerabwehrfeuer auf ein Gebäude sowie durch eine Sprengfalle am Boden ums Leben gekommen.
Aus den spärlichen Informationen, die durch Hamas- oder Armeeangaben an die Öffentlichkeit dringen, geht hervor, dass die Armee derzeit aus verschiedenen Richtungen rund um Gaza-Stadt operiert: Sie ist sowohl nordöstlich als auch nordwestlich sowie südlich der Stadt in den Gazastreifen eingedrungen.
Armee-Sprecher: Kämpfe intensiviert
Die israelische Armee beschreibt ihren Einsatz als ein koordiniertes Vorgehen aller drei Teilstreitkräfte. So ist etwa immer wieder davon die Rede, dass Bodentruppen Terroristen aufspüren und dann Kampfjets an den entsprechenden Ort für einen Luftschlag lotsen. Es gibt aber auch direkte Kämpfe am Boden von „Gesicht zu Gesicht“, wie Armee-Sprecher Daniel Hagari am Donnerstagvormittag erklärte.
Hagari zufolge würden die Kämpfe zur Zeit „intensiviert“. Man zerstöre die „Verteidigungslinien der Hamas im Norden des Gazastreifens“ und übernehme „die Kontrolle über zentrale Gebiete in der Gegend“. In der Nacht gab es Armeeangaben zufolge schwere Gefechte unter anderem der Golani-Brigade mit Terroristen aus einem Hinterhalt. Dabei seien zahlreiche Terroristen getötet worden.
Ausreisen aus dem Gazastreifen
Derweil setzen palästinensische Terroristen ihre Raketenangriffe auf israelisches Territorium fort. Betroffen ist vor allem das Grenzgebiet mit der Stadt Aschkelon. Aber auch in Tel Aviv ertönte am Mittwoch wieder Alarm. Die Verhaltensrichtlinien des Heimatfrontkommandos werden laufend angepasst, teils gelockert und dann wieder verschärft. Die Stadtverwaltung Tel Aviv teilte mit, ab Donnerstag wieder Strände zu öffnen.
Unterdessen konnten am Mittwoch die ersten Menschen mit Verletzungen beziehungsweise mit ausländischer Staatsbürgerschaft den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah verlassen. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, dass darunter auch Deutsche sein. Ein Sprecher erklärte allgemein, der aktuelle Plan sei, Ausreisende nach Kairo zu bringen. Auch mehrere Österreicher konnten die Küstenenklave verlassen.
Die Ausreisen sollen am Donnerstag weitergehen. Das ägyptische Außenministerium erklärte Donnerstag, es bereite sich auf den Empfang von internationalen Ausreisenden vor, „deren Zahl bei fast 7.000 Personen aus mehr als 60 Ländern liegt“. Man treffe zudem Vorbereitung für die medizinische Versorgung Verwunderter. (ser)
Eine Antwort
Golan hat es angetönt, dass die Tunnels für die Hamas, die noch drin sitzen tödlich sein können. Die notwendigen Waffen, entsprechenden Geräte um behandelte Luft und Zusätze in das Tunnelsystem zu bringen, sind vorhanden und in den 90iger Jahren in Südafrika erprobt. Hoffen wir, dass der Einsatz erfolgt. Früher sprach man von „Ausräuchern“, heute werden natürlich etwas andere Worte benutzt.