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Yad Vashem ehrt Ehepaar aus Belarus

Ohne das Ehepaar Bogusch hätte der Soldat die nationalsozialistische Besatzung vermutlich nicht überlebt. Die Gedenkstätte Yad Vashem verleiht den Belarussen posthum die höchste jüdische Auszeichnung.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem hat ein belarussisches Ehepaar als Gerechte unter den Völkern anerkannt. Filipp und Anna Bogusch hatten während des Zweiten Weltkrieges einen verwundeten jüdischen Soldaten der Roten Armee versorgt und vor den Nationalsozialisten versteckt. Die Auszeichnung für die bereits Verstorbenen nahm ihre Enkelin Elena Kimbarowskaia in Jerusalem entgegen. Sie lebt in Israel, wie Yad Vashem mitteilte. Auch der belarussische Botschafter Jewgeni Semenowitsch Worobjew war bei der Zeremonie am 22. Dezember zugegen.

Die Familie Bogusch lebte in Negnitschi in der Region Grodno, nahe der polnischen und der litauischen Grenze. Ende Juni 1941, kurz nach der deutschen Invasion, marschierte eine Gruppe sowjetischer Soldaten auf dem Rückzug nach Osten durch das Dorf. Sie trugen einen Kameraden, der schwer verwundet war. Er konnte nicht mithalten. Die Soldaten legten ihn vor dem Haus der Familie ab und setzten ihren Marsch fort.

Uneigennützige Hilfe

Das Ehepaar Bogusch war schockiert, holte ihn aber sofort herein und bereitete ihm ein warmes Bad. Zudem behandelten die Belarussen seine Wunden am rechten Knie und an der Hand. Der Verwundete stellte sich als Boris Byvalji vor – ein Jude und Kommunist aus Kiew. Obwohl sie dadurch auch das Leben ihrer kleinen Kinder Mischa und Schura in Gefahr brachten, versteckten sie ihn mehrere Tage und versorgten ihn mit Essen.

Die Wunde am Knie verheilte schnell. Doch in der Hand entstand eine Infektion. Deshalb brachte Filipp Bogusch den jüdischen Soldaten Mitte Juli ins Krankenhaus. Zur Tarnung trug er Bauernkleider. Seine Papiere, auch den Mitgliedsausweis der Kommunistischen Partei, hatte er vergraben. Mit guten Wünschen verabschiedeten sich die beiden Männer voneinander.

Im Sommer 1944 wurde das Haus der Familie Bogusch beim deutschen Rückzug zerstört. Nach der Befreiung durch die Sowjets rekrutierte die Rote Armee Filipp Bogusch. Bywalji kehrte 1945 zurück, um den Rettern zu danken und die Dokumente zu holen. Er traf nur Anna Bogusch und die Kinder an. Mittels der Feldpostnummer trat er in Briefkontakt mit dem Familienvater. Das Angebot des Juden, nach Kiew zu kommen und finanzielle Hilfe zu erhalten, schlug der Retter aus. Denn er wollte in seinem belarussischen Heimatort bleiben.

In den 1970er Jahren erneuerte der Enkel Michael den Kontakt. Boris Bywalji lebte weiter in der ukrainischen Hauptstadt. Er war verwitwet und hatte gesundheitliche Probleme, deshalb konnte er eine Einladung nach Belarus nicht annehmen. Seine Retter wurden am 26. November 2020 als Gerechte unter den Völkern anerkannt. Wegen der Pandemie konnte die Enkelin erst jetzt die Ehrung entgegennehmen.

Bewunderung und Dankbarkeit

Der Direktor der Gedenkstätte, Dani Dajan, sagte über den Zweiten Weltkrieg in Belarus: „Die nazideutschen Besatzer behandelten die belarussische Bevölkerung mit außerordentlicher Grausamkeit. Wir erkennen das Leiden an, das die belarussische Bevölkerung und Minderheiten in Belarus durchmachten. Doch der Holocaust war einzigartig.“ Er habe Elemente eines Völkermordes, unterscheide sich aber von allen anderen Gräueltaten der Nationalsozialisten. „Angesichts dieser Tatsache wecken die Taten der Gerechten unter den Völkern allgemein und die des Ehepaares Bogusch speziell besondere Bewunderung und Dankbarkeit ihnen gegenüber – größer, als wir sie ausdrücken können.“

Die Enkelin erinnert sich an ihre Großeltern als freundliche und ehrliche Menschen: „Sie verweigerten nie jemandem die Hilfe. Nie verweigerten sie jemandem die Hilfe. Nie diskriminierten sie Menschen.“ Sie äußerte ihr Bedauern darüber, dass ihr Vater diesen Tag nicht mehr erlebt habe. „Er war immer sehr stolz auf die selbstlosen Taten seiner Eltern. Ich bin sehr froh, dass wir seine letzten Wünsche erfüllen können“, ergänzte Kimarowskaia.

Der Titel „Gerechter unter den Völkern“ ist die höchste Auszeichnung des jüdischen Volkes. Er wird ausschließlich an Nichtjuden vergeben, die sich an der Rettung verfolgter Juden beteiligt haben. (eh)

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4 Antworten

  1. Das Ehepaar Bogusch hat sehr mutig gehandelt, ohne wenn und aber!
    Die Ehrung als „Gerechte unter den Völkern“ – diese Begrifflichkeit ist sehr irreführend. Es gibt nur einen Gerechten, der diese Bezeichnung verdient. Rechtfertigung allein aus Glauben! „Gerechtigkeit Gottes aber durch den Glauben an Jesus Christus zu allen und auf alle, die da glauben. Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gott“ (Röm.3, 22ff).
    Lieber Gruß Untertan

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  2. Vad Vashem ehrt die Menschen, die bereit waren ihr Leben auf das Spiel zu setzen, um Juden zu retten. Die gab es in allen Ländern, in denen Menschen verfolgt wurden, weil sie Juden waren. Ob sie dabei Christen waren oder nicht, spielt hier keine Rolle. Sie haben das getan, was Gott von Menschen erwartet.

    Leider gab es auch Christen, die zu Verrätern wurden, indem sie Verstecke von Juden den Behörden meldeten. Aus einem falsch verstandenen Christsein, das die Juden als „Gottesmörder“ bezeichnete und sie behaupteten, dass die Christen das neue erwählte Volk sind. Bis heute zieht sich diese kranke Vorstellung in gewissen christlichen Kreisen durch.

    Zu dem Ehepaar: was hat vor Gott mehr Bestand? Die Rettung von Juden oder der Verrat? Begangen von Millionen Christen, die sich als gerettet ansehen und doch Verbrechen am jüdischen Volk behangen haben. Die sich bis heute weigern zu erkennen, dass Jeshua sagt, nicht wer meinen Namen kennt ist gerettet, sondern der, der meinen Willen tut. Und dazu gehören weder Judenmord noch Judenverdammung.

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    1. Wie kommen Sie dazu, „Millionen von Christen“ Verbrechen an jüdischen Menschen vorzuwerfen?
      Lesen Sie das Neue Testament und Sie werden erfahren, dass auch Juden sowohl messianische Juden wie auch Christen aus den Nationen, verfolgt gefangen und getötet haben! Wann hört bei Ihnen das Aufrechnen von Verfehlungen von Christen endlich auf?

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      1. Wie?

        Weil es so wahr oder möchten Sie die Verstrickung von dt, Christen im Nationalsozialismus abstreiten?

        Keiner hat Juden verraten? Keiner hat die Häuser der Deportierten geplündert.

        Es gab einen Viehhändler im Süden Deutschland, der zurück kehrte und seine Nachbarn taten sich ganz schwer, sein Eigentum wieder herzugeben. Einer war bereit (ein Anzug, ein Kochtopf und ein Nachttopf), der Rest meinte, dass es nicht nötig sei.

        Warum, Johann, können Sie nicht einfach auch die Schuld von Christen stehen lassen? Ich lasse auch die der jüdischen Verfolgung an den Christen zur Zeit von Paulus stehen.

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