NIR OS (inn) – Zahlreiche Israelis haben am Dienstag Abschied genommen von der ermordeten Geisel Oded Lifschiz. Der Friedensaktivist wurde in seinem Kibbuz Nir Os beigesetzt. Von dort hatten ihn Terroristen am 7. Oktober 2023 lebend in den Gazastreifen verschleppt. Am Donnerstag gab die Hamas den Leichnam zurück.
Die Witwe Jocheved Lifschiz war ebenfalls entführt, aber bereits nach zwei Wochen freigelassen worden. Sie sagte in ihrer Trauerrede: „Oded, mein Mann, ich möchte dir für die 67 Jahre lange Reise danken, die wir zusammen unternahmen, wobei wir eine stolze Familie und ein bemerkenswertes Erbe schufen. Ich sehe, wie du in jedem von unseren Kindern und Enkeln und in der Urenkelin weiterlebst.“
Weiter sagte die 86-Jährige: „Unsere Entführung und dein Tod haben mich zutiefst erschüttert. Unser Leben lang haben wir für soziale Gerechtigkeit und Frieden gekämpft. Zu meinem Bedauern wurde uns ein schwerer Schlag versetzt von denjenigen, denen wir auf der anderen Seite halfen.“ Sie hätten ihre Helfer verraten. „Ich stehe hier fassungslos über die Zahl der Gräber und den Grad der Verwüstung, die ich in unserer Gemeinde sehe, die am 7. Oktober völlig im Stich gelassen wurde.“
„Du warst ein Held“
Die Kinder, Enkel und die Urenkelin würdigten Oded Lifschiz ebenfalls. Der älteste Sohn Arnon sagte: „Papa, du bist nun zu Hause. Du warst ein Held, und dein endloser Traum von einer besseren, faireren Welt war nie nur ein Slogan – er war dein Leben.“
Vor der Trauerveranstaltung war der Sarg von der zentralisraelischen Stadt Rischon LeZion in den Negev gebracht worden. Während der Prozession säumten Tausende die Straßen, um dem Ermordeten die letzte Ehre zu erweisen. Der Bürgermeister von Rischon LeZion, Ras Kinstlich (Grüne), merkte laut der Zeitung „Yediot Aharonot“ an: „Heute verabschieden wir uns mit schweren Herzen und Trauer. Im Namen unserer Stadtbewohner bekunde ich der Familie mein Beileid.“
Eltern wanderten aus Deutschland und Polen ein
Oded Lifschiz wurde 1940 in Haifa geboren. Seine Eltern waren in den 1930er Jahren aus Deutschland und Polen ins damalige Mandatsgebiet Palästina eingewandert. Er studierte in Tel Aviv und wurde Journalist. Mit anderen Israelis gründete er in der Nähe des Gazastreifens den Kibbuz Nir Os. Er setzte sich für Beduinen ein, die von ihrem Land vertrieben werden sollten. Zudem holte er Palästinenser aus Gaza an der Grenze ab und brachte sie zur Behandlung in israelische Krankenhäuser.
Bei dem Großangriff schossen ihm Terroristen in die Hand. Nach Angaben der israelischen Armee wurde er wenige Wochen nach Kriegsbeginn vom Palästinensischen Islamischen Dschihad ermordet.
Mehrere Trauergäste erwähnten, dass er gern Klavier spielte und Kakteen anbaute. Das Instrument wurde bei dem Angriff auf sein Haus von Terroristen zerstört. Die Witwe erzählte in ihrem Nachruf, dass ein neues Klavier in ihrer derzeitigen Wohnung auf ihn gewartet habe.
Deutscher Botschafter mit hebräischem Nachruf
An der Beerdigung nahmen auch Innenminister Mosche Arbel (Schass) und der Oppositionspolitiker Benny Gantz (Nationale Einheit) teil. Weitere Gäste waren Überlebende der Geiselhaft und Angehörige von Verschleppten. Staatspräsident Jizchak Herzog bat um Vergebung dafür, dass Israel Lifschiz, die Familie und den Kibbuz nicht beschützt habe und er „diesen Monstern allein entgegentreten musste“.
Der deutsche Botschafter Steffen Seibert wandte sich auf Hebräisch an die Trauernden: „Die Hamas ermordete diesen Mann, der ein Jude war – und sah nicht all das Gute, das er getan hatte.“ Das Leben von Lifschiz „ist eine Botschaft für mich, und sie ist stärker als Terror: die Leute um einen herum zu lieben, Klavier zu spielen und Kaktus anzubauen, anderen zu helfen und in Friedensarbeit engagiert zu sein“. Auch der britische Botschafter Simon Walters und der polnische Botschafter Maciej Hunia sprachen zu der Trauergesellschaft. (eh)
14 Antworten
Witwe von Oded Lifschiz erschüttert über das Verhalten der Palästinenser. Waren die Palästinenser früher besser? Nein.
Man hat darauf gehofft und vertraut, dass, wenn man nur gut sei und helfen würde, das anerkannt würde oder andere Menschen besser würden, es Frieden geben könne.
Leider ist das nicht eingetreten.
Gestern wurde ich noch einmal daran erinnert, dass Israel hohe Belohnungen versprochen hatte, für jeden, der hilft, dass eine israelische Geisel freikommt.
Entweder hat man zuviel Angst oder braucht kein Geld oder steht hinter den Entführungen und hat zu viel familiäre Verflechtungen.
Ich fürchte, letzteres ist der Hauptgrund, dass Israel bisher keine Belohnungen auszahlen durfte.
Das ist wirklich schlimm.
Die wahren Helden des Guten sind früher als später tot, obwohl sie keine Leben nehmen, sondern bewahren.
Dieser Mann war kein Held ,ER IST EIN HELD
und wird es in alle Ewigkeit sein……….SHALOM
Undank und Mord ist der Palästinenser Lohn für jüdische Samaritertätigkeit………………SHALOM
Indem man es hier mit dem Islam zu tun hat sollte man sich stets bewusst sein, dass hier das pure Böse obwaltet. Damit kann man nicht verhandeln oder es irgendwie managen oder besänftigen. Man kann es nur auf Distanz halten.
Sehe ich ganz ähnlich.
Und alle, die mit dem Schein-Argument kommen wollen, „den“ Islam gäbe es nicht, sei gesagt: a) das eine Buch, b) der eine Erfinder und c) der eine Angebetete sind der Kern unter dem ALLE Muslime vereint sind.
Sunniten, Schiiten, Wahabiten, Salafisten, hamas, pij, hisbollah, Terror-Mullahs etc. pp. ALLE glauben an diese drei Kern-Elemente des einen Islam.
Wie viele Muslime in der umma übrig bleiben, die tatsächlich aktiv, auch unter Lebensgefahr, für einen spirituellen Islam OHNE Scharia, Märtyrerkult und jihadisten-Lesart des Korans eintreten, DAS zeigt sich gerade eindrücklich in Gaza, Afghanistan, Pakistan, Iran und anderen scharia-Staaten.
Möge der Widerstand im Iran sich den Weg bahnen!
Die Worte von Jochevid Lifschiz erschüttern mich zutiefst. Und Flügelpfeil hat Recht, man hat gehofft, wenn man hilft und Gutes tut und Land für Frieden gibt, dann wird es so werden. Aber der Hass war stärker, als die Liebe der Kibuzz-Bewohner. Noch eine Woche vor dem Massaker holte Oded Lifschiz ein pal.Mädchen an der Gaza-Grebze ab und fuhr sie in ein israel. Krankenhaus. Den Frieden, für den O.L. gelebt, gehofft und gearbeitet hat, erlebt er nun im Himmel bei Gott seinem Vater.
Ja Flügelpfeil, es wurde denen Geld geboten, die zur Geiselfreilassung verhelfen. Ich denke auch, dass familiäre Gründe oder die Angst vor den Folgen bei Kollaboration maßgebend waren und sind.
Ich hoffe und bete nur, dass die verbleibenden Geiseln, tot und lebendig, alle nach Hause kommen. 🙏🎗🇮🇱
Oded Lifschiz möge uns allen in Erinnerung bleiben.
Es ist an der Zeit, den Judenhass endlich ernst zu nehmen und zu bekämpfen.
Die Hamas hat es „geschafft“, dass weltweit unzählige Muslime einen ähnlichen Hass gegen Juden an den Tag legen. Das MUSS gestoppt werden, und die neue Bundesregierung sollte dies als Auftrag verstehen, wenn die neue Koalition den Kampf gegen den Antisemitismus endlich ernst meint, dann wäre das ein Anfang.
Bis dahin bleibt es: Diese Israel-feindliche Welt ist unerträglich, hinzu kommt der Putin-Krieg und all die Despoten.
Wo bleiben die Gottesfürchtigen in der Politik ? Es gibt trotz Demokratie viel zu wenige Mächtige, die für den lieben Gott kämpfen und all das Böse bekämpfen wollen. Es wird nicht mehr lange gut gehen in dieser Welt, ist diese Welt wirklich schlimmer als 1933 ?
Wann kommen endlich wieder die warmherzigen Politiker, denen man um den Hals fallen möchte ?!
@Martin Sechting
An welche Politiker denken Sir da? Mir fällt kein einziger ein, dem ich hätte um den Hals fallen wollen oder den ich als warmherzig bezeichnet hätte.
Ich denke, dass sich das Geschäft der Politik nur schlecht mit dem Kampf für den lieben Gott verträgt und man immer nur einzelne Aspekte finden kann.
Es würde mir schon reichen, wenn Politiker das Beste für ihr Land suchen würden, sich nicht korrumpieren ließen und Israel nicht hassen würden. 😅
Man nimmt sich selber und erfolgte Dienste viel zu wichtig ,und verliert dabei die eigentliche Person aus den Augen und Herzen,nämlich den ewigen und allein anzubetenden Gott der in seinem Sohn Jesus Christus Mensch wurde.
Das stimmt , Rainer, dennoch ist es freiwillig. Der Herr zwingt niemand. Er wartet, er ruft, er mahnt. Wer sein Rufen nicht hören will, fügt sich selbst den größten Schaden zu. Aber noch ist Gnadenzeit !
Ich empfehle: You Tube, ICEJ, Tatort Nir Oz
Und mit jedem Schlag, der uns trifft, werden wir stärker und stärker.
Wir sind nicht gebrochen, wir werden nicht brechen, doch der Feind, wer immer er auch sei, wird an uns zerbrechen, denn der Ewige, der Herr ist mit uns, auch wenn die ganze Welt gegen uns sein mag…………SHALOM ALEJCHEM
Wer meint Volk antastet, der tastet meinen Augapfel sagt GOTT , das ist mein Trost. Er sieht alles!