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Wissenschaftler wenden sich gegen Boykott israelischer Kollegen

Führende deutsche Wissenschaftler solidarisieren sich mit israelischen Kollegen und wenden sich gegen antisemitische Ausgrenzung in der internationalen Wissenschaftscommunity. Bildungsministerin Stark-Watzinger schließt sich dem Appell an.
Von epd

BERLIN (epd) – Zahlreiche Wissenschaftler deutscher Hochschulen haben sich in einem Appell mit israelischen Kollegen solidarisiert. Mit großer Sorge beobachte man die Entwicklungen zum Boykott israelischer Universitäten und der Ausgrenzung israelischer Kollegen auf wissenschaftlichen Konferenzen sowie durch wissenschaftliche Publikationsorgane, heißt es in dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Appell. Unterstützung erhielten sie von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP).

Zu den Erstunterzeichnern gehören Lehrende und Forscher führender deutscher Universitäten und Forschungseinrichtungen. Unter ihnen sind der Verteidigungsexperte Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München, der Potsdamer Militär-Historiker Sönke Neitzel und der Berliner Theologe Christoph Markschies.

Bildungsministerin Stark-Watzinger begrüßte das „klare Statement“ der Professoren. „An keinem Ort in unserem Land darf Platz für Israel- und Judenhass sein“, sagte sie in Berlin. Israelische Wissenschaftler, Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen zu boykottieren oder dazu aufzurufen, sei grundfalsch. „Vielmehr müssen wir die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Israel stärken“, forderte die Ministerin.

Hintergrund ist ein Appell der Israelischen Akademie der Natur- und Geisteswissenschaften von Ende Mai. Sie hatte ihre Sorge über eine zunehmende Isolation israelischer Forscher und Einrichtungen durch den Gaza-Krieg ausgedrückt.

Gegen antisemitische Ausgrenzung

Die deutschen Wissenschaftler verurteilen zudem „antisemitische Ausgrenzung, das Verwenden von Terror-Symbolen, die Infragestellung Existenzrechts Israels“ sowie „jegliche Form von Gewalt und Verwüstungen in Universitätsgebäuden aufs Schärfste“. Die Unterzeichner setzen sich in dem Appell dafür ein, dass jüdische Kollegen und Studenten „unversehrt und sicher an unseren
Einrichtungen studieren und arbeiten können und sich Jüdinnen und Juden in Deutschland darüber hinaus sicher fühlen“.

Auch Stark-Watzinger betonte, jüdische Studenten und Dozenten müssten sich sicher fühlen können. An mehreren deutschen Hochschulen gab es jüngst pro-palästinensische Protestcamps gegen Israel, zudem wurden jüdische Studenten antisemitisch angegriffen.

Stark-Watzinger war zuletzt auch in die Kritik wegen ihrer Hochschulpolitik im Kontext des Nahost-Konfliktes geraten. Für Empörung hatten Erwägungen im Ministerium gesorgt, Fördergelder für Wissenschaftler zu kürzen, die pro-palästinensische Proteste unterstützen.

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6 Responses

  1. Da setzen deutsche Wissenschaftler mal ein deutliches Zeichen der Solidarität mit Israel.
    Die Zeit ist schwierig, wie auch an diesem Bericht deutlich wird.

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  2. Sehr richtig. Es sollte übrigens selbstverständlich sein, dass Wissenschaftler, die gewalttätige pro-palästinensische, also anti-israelische Proteste unterstützen, keine Fördermittel aus Steuergeldern bekommen.

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    1. Die Kritik an diesem Vorschlag zeigt doch nur eines: Die antisemitischen Tendenzen nehmen immer mehr überhand und führen zu Sippenhaft für Menschen jüdischer Herkunft. Adolf lässt grüßen.

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  3. Deutsche Wissenschaftler wenden sich gegen Boykott israelischer Kollegen. Gibt es überhaupt noch welche? Ja, eine Minderheit.

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  4. Es gibt sie noch, wenn auch nur vereinzelt, Menschen, die an der Seite Israels stehen. Bei ATHENE, Nationales Forschungszentrum nachzulesen, „Wissenschaft gegen Antisemitismus“ haben sich hunderte Forschende, wissenschaftl. Profs zusammengetan und sich gegen Antisemitismus und zu Israel positioniert.

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  5. Forscher, Wissenschaftler sollten zusammen arbeiten, Ausnahme feindliche diktatorische Staaten. Aber dass es ausgerechnet in Deutschland Ausgrenzungen gibt von einigen Universitäten und Institute gegenüber israelischen Wissenschaftlern, ist eine Schande.
    Da ist es wichtig, dass es noch solche gibt, die dagegen halten. Danke

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