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„Wir sehen uns in einem neuen Libanon“

Aus dem Exil bekundet eine libanesische Journalistin ihre Wertschätzung für Israels arabischen Armeesprecher. Und sie richtet einen Appell an Netanjahu.
Von Israelnetz

BEIRUT (inn) – Eine im deutschen Exil lebende Journalistin und Analystin aus dem Libanon hat den arabischen Sprecher des israelischen Militärs, Avichai Andrai, gelobt. Auf der Plattform X würdigte Dschumana Gebara seine Bemühungen um Verständigung mit der libanesischen Zivilbevölkerung.

Unter der Überschrift „Vom ‚Feind‘ zur Ikone“ schrieb sie am Samstag auf Englisch: „Viele Libanesen kannten ihn schon vor zehn Jahren. Er versuchte, respektvoll mit Libanesen zu kommunizieren, aber er bekam Beleidigungen als Antwort. Heute ‚vergöttert‘ ihn jeder.“

Vom Libanon aus habe sie sich nicht getraut, ihm in Sozialen Medien zu folgen oder zu antworten. „Ich las all die furchtbaren Antworten von Libanesen/Hisbollah auf Adrais freundliche Zuwendung.“ Sie hätten mindestens zehn Jahre lang versucht, ihn zu zerstören. Nun sei er „DIE Quelle und Referenz“ geworden. „Das Pensum der Beleidigungen ist enorm zurückgegangen, er erhält viel Lob für die Zerstörung der Hisbollah.“

„Ausgezeichnetes Arabisch“

Kritikern hielt sie entgegen, der Israeli spreche ausgezeichnet libanesisches Arabisch: „Jeder kann ihn verstehen. Er macht eine gute Arbeit und sieht freundlich aus. Immer gütig und höflich, mit menschlicher Zuwendung, versteht er auch libanesischen Humor und sieht aus wie ein guter Vater (Familientyp).“

Der Armeesprecher „veröffentlicht nicht nur Beiträge zu erreichten Zielen der israelischen Armee oder zum Ort von Angriffen für die Evakuierung oder reagiert auf den Humor der Libanesen. Adrai ist ein Lehrer“, heißt es weiter in dem X-Beitrag. „Er zitiert den Koran, um Muslime zu lehren, nur die guten Koranverse zu übernehmen.“ Mit solchen Versen erkläre er, dass Juden nicht die Feinde und dass Muslime gut zu Nichtmuslimen sein sollten – und dass Ziele im Krieg nur Bewaffnete sein sollten.

Dabei verhehle Adrai seine jüdische Identität nicht, lobt Gebara – „anders als viele Christen im Libanon, die versuchen, ihre Identität zu verbergen und ihre Geschichte zu fälschen“. Wer ein Problem habe, schreibe an den General. „Unter anderen haben Frauen an Adrai geschrieben, damit er ihre Männer angreift, die sie betrügen.“ Sie endet mit den Worten: „Avichai Adrai, wir sehen uns in einem neuen Libanon.“

„Sie haben Freude in mein Herz gebracht“

Seinen Dank veröffentlichte Adrai am Sonntagabend auf Arabisch: „Ich bin erfreut, meine von Herzen kommende Dankbarkeit und Wertschätzung für Ihre freundlichen Worte auszudrücken. Sie haben mich tief berührt und Freude in mein Herz gebracht“, zitiert ihn die „Jerusalem Post“.

Gebaras Brief zeige, dass die Bemühungen der Armee anerkannt würden, „unschuldigen Menschen zu dienen, die unter den Schrecken des Terrors leiden – seien es Libanesen oder Israelis“. Adrai schrieb weiter: „Wir können die dunkle Wolke des Terrors und seiner Echos beseitigen, um den Frieden zu erlangen, nach dem sich diese Region, durstig nach Stabilität und Sicherheit, so lange sehnt.“

Appell an Netanjahu

Gebara indes wandte sich in einem weiteren Beitrag an den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu. Sie appellierte an den Likud-Chef, in eine „Feuerpause“ oder andere Übereinkunft einen besonderen Punkt zu integrieren: „dass die libanesische Regierung es Libanesen erlauben muss, mit Israelis zu interagieren, ohne dass sie unter Repressionen leiden“.

Die lebenslange Haft oder gar Todesstrafe, die Libanesen derzeit für Interaktion mit Israelis drohe, verstoße gegen die Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen, die der Libanon unterzeichnet habe. Eine solche Interaktion werde helfen, Hindernisse zwischen den beiden Nationen zu überwinden – und zu einem stabilen Frieden führen. In dem Brief an Adrai hatte sie betont, dass dieser mit dem libanesischen „Feind“ interagiere und das nicht dem israelischen Gesetz widerspreche. (eh)

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11 Antworten

  1. Und das gleiche kennen wir aus dem Iran. Gefällt den Kriegstreibern der Yalla Intifada Fraktion aber gar nicht.
    Die Völker wollen in Frieden leben. Nicht immer die Angst, dass sie wieder und wieder durch ihre in Judenmord verliebten „Freiheitskämpfer“ ins Elend gebracht werden. Und die Yalla Intifada Schreihälse unterstützen den ständigen Terror/Krieg gegen Israel durch die Terroristen. Und das muss aufhören.

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    1. @Christin
      Ja, liebe Christin, die Welt sieht nicht, dass Israel die Völker (Pals, Libanesen und Iraner) von ihren diktatorischen Machthabern befreien will. Die Welt sieht nicht, dass diese Völker gar keine Freiheit haben und dass sie bei Interaktionen mit Israelis gefoltert werden. Die Welt sieht nur, was sie sehen will.
      Ein herzlicher Dank an Avichai Andrai. Er hat es offensichtlich mit Beharrlichkeit, Freundlichkeit und Liebe geschafft, wenigstens einige Libanesen davon zu überzeugen, dass Hass verwandelt werden kann. Avichai wurde den Arabern ein Araber. Er hat es Paulus nachgemacht:
      „Für Alle bin ich alles geworden, um möglichst Viele zu gewinnen: – Den Juden ein Jude, den Heiden ein Heide, den Schwachen ein Schwacher. Allen bin ich alles geworden, um jedenfalls einige zu retten. 1. Korinther 9, 22+23

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  2. Lebenslange Haft oder gar Todesstrafe für Libanesen, die für Interaktion mit Israelis sind. Gibt es welche? Ja, die kann man an einer Hand abzählen.

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    1. Da muss ich Dir widersprechen. Viele Libanesen , vor allem Christen, aber auch Drusen und Moslems wissen, daß Frieden mit Israel für das Land gut ist. Sie wissen auch, wer ihr Land ins Unglück gestürzt hat.

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  3. Das stetig freundliche Verhalten hat zum Umdenken Andrais in mindestens von Teilen der libanesischen multikulturellen Gesellschaft geführt. Leider wird in dem Mainstream kaum darüber berichtet, dass Viele die Eliminierung des islamistischen und antisemitischen Terrors durch die IDF begrüßen, es aber oft nicht von ihnen offen ausgesprochen werden kann. Sie spüren, dass die Israelis mit ihnen besser umgehen und wünschen auch den Frieden in ihrer Region.
    Ähnlich verhält es sich auch in Gaza, keiner der arabischen Staaten will sie aufnehmen.

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    1. Adrai ist dabei längst nicht der einzige Libanese in israelischen Diensten sehr viele Araber gleich welchen Glaubens dienen bei der Zahal ,der Marine, der Airforce und sogar bei den Sayeret, den Shayetet und anderen Spezial-Einheiten. Sie alle sind sich einig in der Liebe zu ihrer Heimat, sie werden gut bezahlt und steigen, so qualifiziert bis in höchste militärische Ränge auf. Es geht also, wenn der Wille vorhanden ist.
      SHALOM

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    2. „keiner der arabischen Staaten will sie aufnehmen.“ Das liegt an den Erfahrungen, die alle Länder machten welche Palästinenser aufnahmen: Tumult und Terror.

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      1. Ja, Libanon zugrunde gerichtet, in Jordanien versucht, den schwarzen September mit furchtbaren Blutbad angerichtet. Tunesien kam davon, weil Arafat vorher nach „Palästina“ ausreisen durfte, das er auch zugrunde richtete. Und jetzt haben wir die Arafat-Nachfolger in den westlichen Staaten, wo sie versuchen die Länder zu destabilisieren, unterstützt von den nützliche Idioten die from river to the sea brüllen und sich dabei großartig fühlen.

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  4. Danke für den Bericht. Die „Welt-Öffentlichkeit“ berichtet so gut wie garnicht, dass es im Libanon ein Gesetz gibt, dass Kontakte mit Israelis verbietet und drastische Strafen zur Folge hat.
    Genau dieses Nicht-Berichten ist eine Ursache, warum West-Europa einschl. GER so Israel-feindlich ist.
    Denn wenn man mal die Probleme des Nahen Osten von libanesischer Seite betrachtet, dann erhält man ein ganz anderes Bild.
    Aber Deutschland ist stur, und dass Libanesen und Syrer in Essen usw. „Probleme“ miteinander haben, liegt auf der Hand. Nur Merkel u. Ampel sehen das nicht so, hier wird alles unter den Teppich gekehrt.
    Intelligente Politiker/innen könnten mal mit Libanon sprechen und die Kontaktverbote mit Israelis offen ansprechen. Aber das macht hier keiner…

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  5. Ehre, wem Ehre gebührt! Herzlichen Glückwunsch an Avichai Andrai, der einfach Mensch geblieben ist!

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  6. „Die lebenslange Haft oder gar Todesstrafe, die Libanesen derzeit für Interaktion mit Israelis drohe, verstoße gegen die Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen, die der Libanon unterzeichnet habe.“ Tja das wirft ja ein besonders schlechtes Licht auf die Regiererenden im Libanon, die tatenlos den Dämon Hisbollah an ihrem Busen genährt haben. Warum thematisiert die Völkergemeinschaft UN und Den Haag das nicht? So viel Bosheit und Doppelmoral provoziert harte Antworten durch die IDF des Staates Israel. * SHALOM

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