Die Polizei rechnet damit, dass ein Großteil der pro-palästinensischen Aktivisten am Sonntagnachmittag in Israel einreisen wird. Das schreibt die Tageszeitung "Jerusalem Post". Laut des Berichts wurden bis zum frühen Nachmittag 13 Demonstranten aus europäischen Ländern und aus Kanada zu ihren Ursprungsflughäfen zurückgesandt. Weitere 27 Aktivisten würden bis zu ihrem Rückflug in Haft gehalten werden.
Bentzi Sau, der Einsatzleiter am Flughafen, sagte laut der Zeitung "Ha´aretz": "Wie es jetzt ist, werden die meisten Aktivisten in ihren Heimatländern gehalten, aufgrund der Entscheidung der Fluggesellschaften. (…) Erst haben wir mit ungefähr 1.200 ankommenden Aktivisten gerechnet, aber die Zahl hat sich stark verringert, als Ergebnis einiger Maßnahmen." Ein Sprecher der "Willkommen in Palästina"-Protestaktion sagte am Samstag gegenüber "Ha´aretz’", über 60 Prozent der 1.500 pro-palästinensischen Aktivisten, die am Sonntag ankommen sollten, hätten von den Fluggesellschaften mitgeteilt bekommen, dass ihre Flüge abgesagt worden seien. Im Vorfeld hatte unter anderem die Lufthansa Flüge Dutzender pro-palästinensischer Aktivisten storniert. Israelische Behörden hatten laut einem Sprecher der deutschen Fluggesellschaft mehrere Fluglinien angeschrieben und "sie gebeten, gewisse Passagiere nicht nach Israel zu fliegen".
Bei der gleichen Aktion im Juli 2011 bat Israel bereits, Passagiere nicht an Bord zu lassen. Zudem wurden damals über 120 Aktivisten direkt nach der Ankunft am Ben-Gurion-Flughafen wieder in ihre Herkunftsland zurückgeschickt (Israelnetz berichtete).