KIRIKHAN (inn) – Innerhalb von 24 Stunden nach dem großen Erdbeben zu Beginn vergangener Woche trafen erste israelische Rettungskräfte in der Türkei ein. Die Freiwilligen wurden in die Stadt Kirikhan in der Provinz Hatay gesandt.
Dort richteten sie ein mobiles Kommando- und Kontrollzentrum ein, das die Kommunikation erleichterte. Mitarbeiter der israelischen Firmen „Magal Sicherheitssysteme“, „Polaris Firmen“ und „XTend“ beschrieben es als „tragbares Wissenszentrum zur schnellen Identifizierung kritischer Informationen und zur Kontrolle der Ordnung innerhalb des Chaos“. Dieses System kam den lokalen Rettungsteams, der türkischen Notfallbehörde, dem Bataillon der türkischen Armee, der Militärpolizei und internationalen Rettungseinheiten zugute. Nach einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ rettete die Technologie stündlich Leben.
Die Stadt Kirikhan liegt in der Provinz Hatay, an der Hauptstraße zwischen Antakya und Albas, sowie zwischen Iskenderun und Reyhanli. Die Stadt hat etwa 80.000 Einwohner, befindet sich in einer bergigen Landschaft und war stark von dem Erdbeben betroffen.
Feldlazarett geschlossen
Unterdessen kehrten am Mittwoch mehr als 150 medizinische Experten von einem Einsatz in der Türkei nach Israel zurück. Sie hatten eine Woche lang Menschen behandelt, die infolge des Erdbebens verwundet wurden.
Das Feldlazarett der israelischen Armee befand sich in einem leerstehenden medizinischen Zentrum in Kahramanmaras. Dort erhielten etwa 470 Menschen eine medizinische Versorgung. Unter den Patienten waren 150 Kinder. Auch mehrere syrische Flüchtlinge, die in der Türkei leben, kamen in das Feldlazarett.
Nach der Rückkehr empfing Armeechef Herzi Halevi die Mitarbeiter des Feldlazaretts in einer Zeremonie. „Sie sind an einen gefährlichen Ort gegangen, sowohl im seismologischen Sinne als auch, was die Sicherheit angeht“, sagte er laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Sie seien am Anfang wegen der Sicherheit besorgt gewesen und hätten den Helfern mehr Schutz bieten wollen, als die türkischen Behörden zuließen. Das führte er nicht näher aus. Doch mehrere israelische Medien berichten, das Wachpersonal habe keine Waffen tragen dürfen.
Bereits am Dienstag kehrten mehr als 160 Such- und Rettungsexperten nach Israel zurück. Sie haben insgesamt 19 Menschen gerettet. Das Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat mehr als 41.000 Todesopfer gefordert. (mh/eh)