Wer heute seinen Feind zerstören will, ruft nicht nur „Tod den USA“ oder „Tod Israel“, sondern verbrennt dessen Flaggen und trampelt auf ihnen rum. In biblischer Zeit, in der Regierungszeit des Königs Hiskia von Jehuda vor fast 3.000 Jahren, gab es keine Flaggen. Damals symbolisierten die jeweiligen Götzen die „nationale Identität“, wie wir das heute nennen würden. Der israelische Archäologe Sa‘ar Ganor legte in der Stadt Lachisch das größte bisher entdeckte Stadttor aus der Eisenzeit mitsamt Zeugnissen einer solchen „Flaggenverbrennung“ in biblischer Zeit offen.
Das Stadttor von Lachisch (24,50 mal 24,50 Meter) ist bis zu einer Höhe von vier Metern erhalten, freigelegt und soll konserviert werden. Jeweils drei Kammern liegen beiderseits der Straße. Hier konzentrierte sich das politische wie das gesellschaftliche Leben. Auf den Bänken mit Armlehnen saßen Stadtväter, Richter, Gouverneure, Könige und Beamte. Hier wurden angelieferte Waren wie Getreide umgeladen. Davon zeugen „offizielle“ Tonsiegel mit der eingeprägten Inschrift „für den König“ und dem Namen eines hohen Beamten wie „lnhm Avadi“.