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„Wenn du den Frieden willst, dann bereite dich vor auf den Krieg“

BERLIN (inn) – „Ich glaube, je mehr jeder im Nahen Osten davon überzeugt ist, dass eine nukleare Bewaffnung des Iran nicht zugelassen wird und der Westen entschlossen ist, desto größer sind die Chancen, dass es gut ausgeht.“ Das sagte Israels Energieminister Usi Landau in einem am Donnerstag erschienenen Interview der Tageszeitung „Die Welt“.
Der israelische Energieminister Usi Landau warnt in einem Interview mit "Der Welt" vor einem Wettrüsten in Nahost.

Israel fordere deshalb die führenden Nationen im Westen dazu auf, kristallklar zu sagen, dass die freie Welt eine iranische Bombe verhindern werde, so Landau. Auf die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit dem Iran noch vor dem Winter sei, antwortete der Minister mit einem aus dem Latainischen stammenden Sprichwort: „Wenn du den Frieden willst, dann bereite dich vor auf den Krieg.“
Landau äußerte zudem Zweifel an der Wirkung der bisherigen Sanktionen gegen das Regime in Teheran. Diese hätten die iranischen Bemühungen, Uran anzureichen, bislang nicht beeinflusst. „Man muss sich vergegenwärtigen, was auf dem Spiel steht. Wenn der Iran Atommacht wird, dann werden die Türkei, Saudi-Arabien und Ägypten nicht einfach zuschauen. Ägyptens Präsident Mursi hat gerade erst gesagt, dass sein Land ebenfalls Nukleartechnologie entwickeln will – für friedliche Zwecke. Alle im Nahen Osten sprechen nur über Frieden. Aber man muss ja nur sehen, wie die Region aussieht.“
Warnung vor unkontrollierbarem Wettrüsten
Der israelische Politiker warnte vor einem unkontrollierbaren Rüstungswettlauf im Nahen Osten, falls der Iran die Atombombe bauen sollte. Dann habe nicht nur Israel ein Problem, sondern die gesamte freie Welt. In diesem Zusammenhang wies Landau darauf hin, dass der Iran derzeit an der Entwicklung von Raketen arbeite, die in wenigen Jahren Zentraleuropa erreichen könnten und später auch die USA.
„Schon heute, ohne nukleare Fähigkeiten, unterdrückt der Iran nicht nur seine eigene Bevölkerung brutal, sondern macht sich auch über alle internationalen Verhaltensregeln lustig. Sie haben Aktionen gegen die amerikanischen Truppen in Afghanistan und im Irak unterstützt. Sie mischen sich in Syrien ein, sie finanzieren militärische Gruppen und Aktivitäten in Afrika und Südamerika. Sie stehen hinter den Terrororganisationen Hamas und Hisbollah“, so Landau gegenüber „Die Welt“. Er warnte davor, dass „dieses dreiste Auftreten“ unter dem militärischen Schutz einer Atombombe zunehmen werde.
„Israel blüht trotz Gefahren“
Auf die Frage, ob eine Reise nach Israel angesichts des „anhaltenden Kriegsgeredes“ derzeit eine gute Idee sei, antwortete Landau: „Diese Fragen gibt es seit Jahrzehnten. Es gibt im Nahen Osten immer etwas, das gefährlich aussieht, wenn man das Fernsehen anmacht. Wenn Sie dann aber nach Israel kommen, haben Sie einen komplett anderen Eindruck. Es ist ein freies Land, man ist auf der Straße sicherer als vielleicht irgendwo sonst auf der Welt. Wenn man heute in einem freien Land lebt, egal ob in den USA, Europa oder Israel, dann sollten wir nicht vergessen, dass der globale Dschihad alle bedroht, überall. Und was wir in Israel machen, ist das Gleiche wie in anderen Ländern: Wir leben unser Leben und treffen die nötigen Vorsichtsmaßnahmen. Und trotz der Gefahren, denen Israel sich seit Jahren gegenübersieht, sind wir ein blühendes Land.“
Das gesamte Interview der „Welt“ findet sich unter http://is.gd/M8RcwE

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