Laut dem Bericht des Gesundheitsministeriums gab es bis zum November dieses Jahres bereits 390 Neuinfektionen. Bis Ende Dezember könnte die Zahl auf bis zu 400 steigen. Im vergangenen Jahr gab es bis zum Jahresende 390 Neuerkrankungen – das war die höchste Zahl seit 1998.
In den Jahren 2004 bis 2007 gab es pro Jahr durchschnittlich etwa 350 Neuerkrankungen.
Das Gesundheitsministerium wies darauf hin, dass es im vergangenen Jahrzehnt seine Kampagnen ausgeweitet habe, mit denen es zu regelmäßigen Bluttests ermutige. Dazu gehöre unter anderem das Angebot von kostenlosen Tests.
Eine aktuelle Studie am Scheba-Krankenhaus in Tel HaSchomer zeigt, dass bei etwa 35 Prozent der HIV-Träger die Erkrankung in einem späten Stadium festgestellt wurde. Itzik Levy, Leiter der Abteilung für Geschlechtskrankheiten, untersuchte für die Studie alle 258 Fälle, die in dem Krankenhaus seit 1988 diagnostiziert wurden. Dabei stellte er fest, dass die Diagnose bei 91 von ihnen erst gestellt wurde, als das Immunsystem bereits massiv beeinträchtigt war, so dass die folgenden Behandlungen das Virus nicht mehr erfolgreich unter Kontrolle halten konnten. Diese Patienten seien in den meisten Fällen heterosexuell, hätten einen niedrigen Bildungsstand, seien nicht in Israel geboren, litten unter psychischen Erkrankungen und seien überwiegend weiblich, heißt es laut dem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Kondome für Soldaten
Anlässlich des Welt-AIDS-Tages sollen in diesem Jahr alle Soldaten kostenlos eine Broschüre mit Informationen über AIDS erhalten. Zudem sollen 30.000 Kondome an die Militärangehörigen verteilt werden. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter 500 Israelis hatte ergeben, dass nur knapp 25 Prozent der Männer Kondome beim Geschlechtsverkehr mit verschiedenen Partnern benutzten.
Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sank die Zahl der weltweiten Neuinfektionen seit 2001 um 17 Prozent auf derzeit 2,7 Millionen Menschen. Damit leben insgesamt rund 33,4 Millionen Menschen mit dem AIDS-Virus.