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Wegen Bibelkritik: Artikel aus Armeebroschüre entfernt

JERUSALEM (inn) – Ein Artikel in einer Armeebroschüre, in dem die Hebräische Bibel als „Sammlung von Mythen“ bezeichnet wird, ist auf Kritik gestoßen. Der Knesset-Abgeordnete Schaul Jahalom (National-Religiöse Partei) sagte, der Beitrag sei ein Angriff auf jüdische Werte und Traditionen.

Der Artikel „Die Steinzeit“ ist Teil einer Broschüre für eine israelische Militärschule. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ vom Dienstag diskutiert Assaf Inbari darin, inwiefern sich das Judentum auf den Tempelberg und den Tempel bezieht. Dabei äußere er sich zynisch über die unterschiedlichen Rituale, die mit der heiligen Stätte assoziiert werden. Die Bibel ist seiner Ansicht nach lediglich eine Sammlung von Mythen.

Der römische Kaiser Titus habe „dem Judentum einen großen Gefallen getan“, schreibt Inbari. „Er hat es vom Tempel befreit. Der Tempel an sich stand (dem Judentum) im Weg. Er steckte ihm im Hals, ohne dass es ihn herunterschlucken oder erbrechen konnte.“

Jahalom wurde von Schülern der Militärschule über den Beitrag informiert. Im Juli bat er die Verantwortlichen, „die Verbreitung des Artikels unverzüglich zu stoppen und denjenigen zurechtzuweisen, der beschlossen hat, ihn in das Ausbildungsprogramm der israelischen Armee zu integrieren“. Als Grund für seine Anfrage gab er an, der Artikel schade jüdischen Werten und verleumde sie. So etwas habe in der israelischen Armee keinen Platz.

Als Antwort verteidigte das Büro des Generalstabschefs den Beitrag und lehnte die Anfrage ab. Daraufhin wandte sich Jahalom an Verteidigungsminister Schaul Mofas. Dessen Bürochef Ami Schafran gab dem Abgeordneten Recht: „Es wäre nicht richtig, einen derartigen Artikel zu integrieren.“

Der Tempelberg steht im Mittelpunkt der Diskussionen zwischen Juden und Moslems. Von moslemischer Seite wird oft behauptet, es habe dort niemals ein jüdisches Heiligtum gegeben. Juden in Israel und in aller Welt hingegen begehen jedes Jahr im Sommer den Trauertag Tischa be´Av – im Gedenken an die Zerstörung des ersten und zweiten Tempels von Jerusalem.

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