HADERA (inn) – Behörden in Nordisrael haben die Menschen dazu aufgerufen, auf das Tauchen im Mittelmeer nahe der Stadt Hadera vorerst zu verzichten. In dem Gebiet tummeln sich derzeit Zeit auffällig viele Schwarz– und Sandbankhaie.
Laut israelischen Meereskundlern sind in den Monaten Dezember bis März bis zu 32 verschiedene Haiarten vor der israelischen Küste zu finden. Die Tiere zieht es in dieser Zeit vom kühlen Atlantik und dem westlichen Mittelmeer ins wärmere östliche Mittelmeer. Dutzende der bis zu drei Meter langen Haie halten sich derzeit im Wasser vor der Entsalzungsanlage von Hadera auf. Der israelische Fernsehsender „Kanal 2“ spricht von rund 150 Tieren. Die Anlage nutzt Meerwasser, um ihre Turbinen zu kühlen. Das durch den Vorgang erwärmte Wasser fließt ins Meer zurück. Die Wassertemperatur in dem Gebiet ist daher höher als in anderen Teilen des Mittelmeeres und bei den Tieren äußerst beliebt. Die erhöhten Temperaturen fördern zudem die Bildung von Plankton und kleinen Meerestieren. Die Haie sind gut mit Nahrung versorgt.
Schwimmen mit Haien
Die israelische Natur- und Parkbehörde sowie die Tauchbehörde hat die Menschen nun gewarnt. Sie sollten vorerst in dem Gebiet nicht mehr tauchen. Es sollen sowohl die Menschen als auch die Haie geschützt werden. Die Behörden weisen darauf hin, dass Haie eine geschützte Spezies sind und weder gefischt, gefüttert noch belästigt werden dürfen. Doch den Tauchern drohe nicht nur durch die Tiere Gefahr, in dem Gebiet gebe es zudem gefährliche Strömungen.
In den vergangenen Tagen hatten Bilder von Tauchern für Aufsehen gesorgt, die versucht hatten, mit den Haien zu schwimmen. Mehrere Tauchlehrer hätten entsprechende Tauchgänge angeboten.
Fast keine Haiangriffe vor Israel
Im vergangenen Jahrzehnt ist die Haipopulation im Mittelmeer insgesamt zurückgegangen. Doch die Sichtungen vor der israelischen Küste haben zugenommen. „Wir wissen, dass sie warmes Wasser mögen, aber wir wissen nicht genau, warum“, erklärt die Meeresökologin bei der Natur- und Parkbehörde Ruth Jahel gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Möglicherweise gebe es dort Schutz vor Parasiten und eine Fülle an Beute. Vielleicht bevorzugten die Tiere wärmere Temperaturen für die Paarung. Doch dies seien lediglich Theorien, betont Jahel.
Im September 2013 war ein Taucher auf einer Fischfarm bei Aschdod von einem Hai in den Arm gebissen worden. Ansonsten gibt es seit Jahrzehnten keine Berichte über Haiangriffe vor der israelischen Küste.
Von: dn