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Wahlkampf in Israel hat begonnen

JERUSALEM (inn) – Der Wahlkampf in Israel hat am Dienstag begonnen. Der Likud wirft Kadima vor, sich hinter dem komatösen Ariel Scharon zu verstecken; Kadima erinnert an die Warnung Scharons, Netanjahu noch einmal zum Premier zu machen.

Der regierende Premierminister und neue Chef der Kadima-Partei, Ehud Olmert, ist von seinen politischen Gegnern „Smolmert“ getauft worden. „Smol“ ist das hebräische Wort für „links“. Premierminister Ariel Scharon hatte die Partei Ende des vergangenen Jahres gegründet, um rechte Politik mit der von Mitte-Links zu vereinen.

Kadima wiederum karikierte den Likud-Chef und ehemaligen Premierminister Benjamin Netanjahu, der den Spitznamen „Bibi“ trägt, als gerissen, aber auch ängstlich. Auf den Bildern macht er sich selbst Mut mit den Worten: „Ich schaffe das, ich bin Bibi.“ Dies berichtet die „Jerusalem Post“.

Der Chef der Arbeitspartei, der in Marokko geborene Amir Peretz, wird im Wahlkampf als unerfahrener sozialistischer Einfaltspinsel dargestellt. Russische Einwanderer machen sich lustig darüber, dass er wie Josef Stalin aussehe.

Scharon war am 4. Januar ins Koma gefallen. „Sein Schatten hängt über diesen Wahlen“, schreibt ein Beobachter der „Jerusalem Post“ drei Wochen vor den Wahlen am 28. März. Scharon hätte mit seiner neu gegründeten Kadima-Partei die Wahlen ohne Probleme gewonnen. Laut Umfragen hätte er 44 der 120 Sitze in der Knesset errungen. Derzeit erhielte Kadima zwischen 35 und 37 Sitze. Die Arbeitspartei würde 19 und der Likud 15 Sitze erhalten.

„Um ehrlich zu sein, bis jetzt sind die Kampagnen eher langweilig als schmutzig“, sagte Gadi Baltiansky vom Genfer Institut, einer israelisch-palästinensischen Friedensgruppe.

Nachdem er die Werbespots der Parteien im Fernsehen gesehen hatte, sagte der Likud-Abgeordnete Gideon Sa´ar: „Wir spielen Schach, während die anderen nicht einmal Backgammon können.“

Kadima zeigte in ihrem Spot Netanjahu schwitzend und mit gerunzelter Stirn. Der Likud behauptete, diese Bilder seien digital nachbearbeitet. Im Hintergrund hört man die Stimme Scharons, der vor Netanjahu warnt. Er sei ein Mann, der leicht unter Druck zu setzen sei und kein Premier sein sollte. Schließlich heißt es: „Er ist derselbe Bibi geblieben. Einmal reicht.“ Die Likudniks kritisieren: „Wieder einmal versteckt Kadima seinen Kandidaten, Ehud Olmert, hinter dem Image Scharons.“

Etwa ein Drittel der Spots von Kadima konzentrieren sich auf ein negatives Bild Netanjahus. Der Rest besteht aus emotionalen Bildern von Scharon und verspricht die Fortsetzung seiner Politik durch Olmert. Außerdem wird Musik gespielt, die an die israelische Hymne „Hatikva“ erinnert . Der Likud hatte dagegen vor einigen Wochen protestiert. Der PR-Experte von Kadima, Reuven Adler, erwiderte, die Musik solle lediglich Hoffnung ausdrücken.

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