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Waffenlager im Libanon explodiert – Israel protestiert bei UN

BEIRUT / JERUSALEM (inn) - Die Explosion eines Hauses im Südlibanon am Dienstag deutet darauf hin, dass die radikal-islamische Hisbollah-Miliz erneut illegal Waffen lagert. Israel rief die UN-Friedenstruppe UNIFIL dazu auf, energischer gegen Waffenschmuggel in der Region vorzugehen.

Am Dienstagmorgen explodierte ein Haus im libanesischen Dorf Hirbet Selm, etwa 20 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt. Ein israelisches Aufklärungsflugzeug hatte die Explosion gefilmt, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Auf dem Film, den die Armee veröffentlichte, sieht man nach dem Feuer Dutzende Löcher im Dach des Hauses. Israelische Ballistikexperten erklärten, im Haus seien wahrscheinlich Dutzende 122-Militmeter-Katjuscharaketen sowie hochentwickelte Maschinengewehre gelagert gewesen.

Der Kommandeur der nördlichen Abteilung der israelischen Armee vermutet, dass es ein Dutzend weitere solcher Lager für Kurz- und Mittelstreckenraketen in zivilen Häusern im Südlibanon gebe. Damit verletzte der Libanon die Resolution des UN-Sicherheitsrates 1701, lautet der Vorwurf des israelischen Verteidigungsministeriums. Diese fordert eine waffenfreie Zone zwischen der Blauen Linie und dem Litani-Fluss. „Die Waffen wurden in dem Dorf gehortet, was beweist, dass unsere seit langem geäußerte Vermutung richtig ist, dass die Hisbollah zivile Infrastruktur dazu benutzt, ihr Waffenarsenal zu verstecken“, sagte ein Angehöriger des Ministeriums.

Israel: Syrien und Iran schmuggeln weiter Waffen

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, beschuldigte Israel am Donnerstag den Iran und Syrien, das Waffenstillstandsabkommen „direkt und eklatant“ zu verletzen, indem sie weiter Waffen an die Hisbollah schickten. Regierungssprecher Mark Regev sagte, die Explosion des Waffenlagers weise auf die „iranischen und syrischen Bemühungen“ hin, den Transfer von Waffen an die Hisbollah fortzuführen. Das Außenministerium teilte am Donnerstag mit, dass es wegen dieser Angelegenheit eine Beschwerde bei der UN einreichen werde.

Das Ministerium rief die Interimstruppe der Vereinten Nationen in Libanon, UNIFIL sowie die Länder Frankreich, Spanien, Italien, deren Truppen sich am UN-Einsatz beteiligen, auf, „mehr und energischer den Informationen zu folgen, die auf ein Aufrüsten der Hisbollah hindeuten“. In einer Erklärung an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon baten die Beamten darum, dass der Hintergrund der Explosion genauer untersucht werde.

Die UNIFIL gab zu, dass die Lagerung von Waffen und Munition eine „ernste Verletzung“ des Waffenstillstandabkommen zwischen der Hisbollah und Israel sei, das am 14. August 2006 in Kraft trat. Die Resolution verlangt unter anderem, dass es im Südlibanon keine unangemeldeten Lager von Waffen geben dürfe.

Die Hisbollah hat sich bislang nicht offiziell zu der Explosion geäußert.

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