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Vorwurf: Israel spioniert Atomverhandlungen aus

WASHINGTON / JERUSALEM (inn) – Israel soll bei den Atomverhandlungen mit dem Iran heimlich mitgehört haben. Die israelische Regierung dementiert.
Die israelische Regierung soll die USA ausgehorcht haben – Israel bestreitet das.
Israel hat angeblich im Auftrag von Premierminister Benjamin Netanjahu die Atomverhandlungen ausspioniert. Das berichtet die amerikanische Tageszeitung „Wall Street Journal“ am Montag unter Berufung auf Mitarbeiter des Weißen Hauses. Israel sei es darum gegangen, anhand der Informationen rechtzeitig Widerstand gegen ein mögliches Abkommen aufzubauen. Dem Bericht zufolge erzürnt das Weiße Haus nicht die Spionage selbst, die wechselseitig stattfinde. Aus Sicht der amerikanischen Regierung ist problematisch, dass Israel die Informationen an Kongress-Abgeordnete weitergegeben habe. „Es ist eine Sache, wenn sich Israel und die USA gegenseitig ausspionieren. Es ist eine andere Sache, wenn Israel Geheimnisse der USA stiehlt und sie an Abgeordnete weitergibt, um die amerikanische Diplomatie zu unterwandern“, sagte ein nicht namentlich genannter Mitarbeiter des Weißen Hauses. Amerikanische Geheimdienste sind auf die angebliche Spionage gestoßen, als sie Berichte von israelischen Regierungsvertretern abfingen. Diese hätten Informationen enthalten, die nur durch Zugang zu den Geheimgesprächen verfügbar gewesen seien. Zudem habe Israel auf Informanten in Europa zurückgegriffen.

Lieberman: Wir spionieren USA nicht aus

Israel weist die Vorwürfe zurück. Der scheidende Außenminister Avigdor Lieberman sagte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“, der Bericht der Zeitung sei „nicht wahr“. Israel spioniere die USA nicht aus. „Es gibt genügend Teilnehmer bei den Verhandlungen, auch Iraner. Wir haben unsere Informationen von anderen Quellen, nicht von den Vereinigten Staaten.“ Seit Jahrzehnten gelte die Weisung: „Man spioniert nicht die Vereinigten Staaten aus, weder direkt noch indirekt.“ Der Vorwurf erhebt sich auch gegen den israelischen Botschafter in den USA, Ron Dermer. Dieser habe Informationen an Abgeordnete des Kongresses weitergegeben. Die Botschaft weist den Bericht ebenfalls zurück. „Die Berichte von Botschafter Dermer beinhalteten keine besonderen Details von den Verhandlungen, wie die Dauer des Abkommens oder die Anzahl der Zentrifugen.“ (df)

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