JERUSALEM (inn) – Auch das am Donnerstag verkündete vorläufige Wahlergebnis erbringt für keines der politischen Lager eine Mehrheit. In der Folge versuchen die Parteien weiter, bei den Rivalen Überzeugungsarbeit zu leisten. Dies läuft größtenteils hinter den Kulissen ab. Hin und wieder dringen Gerüchte in die Medien, etwa über Gespräche zwischen dem Likud und arabischen Parteien.
Politische Verbündete nutzen dann eher das Licht der Öffentlichkeit. So trafen sich am Freitag Jair Lapid (Jesch Atid) und Avigdor Lieberman (Israel Beiteinu). Sie eint das Anliegen, Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) loszuwerden. Doch inhaltlich wurde dann doch nur bekannt, dass die beiden in Kontakt bleiben wollen.
Kurze Ruhe
„Israel Beiteinu“ hatte bereits verkündet, Lapid als Premierminister zu empfehlen – ebenso wie Meretz und Avoda. Damit hätte Lapid 37 Empfehlungen. Diese Empfehlungen spielen eine Rolle, wenn Staatspräsident Reuven Rivlin entscheidet, wen er mit der Regierungsbildung beauftragt.
Nach dem Wahltumult bietet der anstehende Sederabend, der Beginn des Passahfestes, für die meisten Israelis erstmal eine Chance auf Ruhe und Einkehr. Die politische Wirklichkeit verlangt aber spätestens am Mittwoch wieder Aufmerksamkeit, wenn der Zentrale Wahlausschuss Staatspräsident Rivlin das offizielle Ergebnis überreicht und die Gespräche um eine Regierungsbildung an Intensität gewinnen.
Von: df