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Vorbereitungen für längstes Energiekabel zwischen zwei Ländern

NIKOSIA / JERUSALEM (inn) - Zypern und Israel haben mit einer Durchführbarkeitsuntersuchung zur Konstruktion eines elektrischen Seekabels begonnen, das zwischen den beiden Staaten verlegt werden soll. Damit soll die Energieversorgungssicherheit der Länder erhöht werden. Ferner erhofft sich Israel den Anschluss an das europäische Versorgungsnetz, um Strom exportieren zu können.

Das Projekt schlägt vermutlich mit rund einer halben Milliarde Euro zu Buche und soll letztlich eine euroasiatische Verbindung herstellen. Für die Weiterführung des Kabels bis Griechenland liegt noch keine Bewilligung vor. Dann hätte es eine Gesamtlänge von 1.000 Kilometern und eine maximale Tiefe von 2.000 Metern. Nasos Ktorides, Vorsitzender der DEH Quantum Energy, bezeichnet das Vorhaben als "ehrgeizigstes seiner Art". Dies meldet die Tageszeitung "Cyprus Mail".
 
Zum Ende des Jahres wird das Ergebnis der Studie erwartet, der Bau des Kabels soll drei Jahre andauern. "Israel wird dann keine Energieinsel mehr sein", sagte der Präsident des staatlichen Elektrizitätsunternehmens "Israel Electric Corp" (IEC), Jiftah Ron-Tal.
 
Israels Energieminister Usi Landau warb um die Verlegung des Unterseekabels, welches 2.000 Megawatt in beide Richtungen transportieren soll. Dadurch entsteht die bislang längste Kabelverbindung zwischen zwei einzelnen Ländern. Sie würde Israel erlauben, in Zeiten hoher Produktion Strom zu verkaufen und auf eine Reserve zurückzugreifen, wenn Mangel besteht. "Dieses Kabel wird uns mehr Stabilität und Sicherheit bringen", so Landau.
 
Israel hat erst jüngst riesige Vorkommen von Erdgas im östlichen Mittelmeer entdeckt und forscht daran, einen Großteil der fossilen Ressource zu exportieren, sobald die Förderung in den nächsten Jahren anläuft. In einem bilateralen Abkommen mit Zypern wurde im Februar beschlossen, die Zusammenarbeit bei der Förderung in den angrenzenden Hoheitsgewässern der beiden Nationen zu intensivieren. Der Vertrag kam zustande, als Premierminister Benjamin Netanjahu den zypriotischen Präsidenten Demetris Christofias als erster führender israelischer Politiker besuchte.

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