Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ war es die größte Gruppe Rabbiner, die seit 1967 die heilige Stätte besuchte. Der Besuch war mit der Jerusalemer Polizei abgesprochen und verlief ohne Komplikationen. Er ist seit dem Jahr 2007 Tradition. Damals hatte die erste Gruppe Rabbiner den Tempelberg besucht und den 40. Jahrestag der Wiedervereinigung gefeiert.
Vor dem Betreten des Berges hatten die Rabbiner ein Ritualbad genommen und an der Klagemauer gebetet. Der Besuch sei auch für das Bewusstsein der Öffentlichkeit wichtig, betonte Jehuda Glick, Vorsitzender der Stiftung für das Erbe des Tempelbergs, gegenüber der „Jerusalem Post“. Er zeige, dass „diejenigen, die auf den Tempelberg gehen, nicht eine Handvoll Verrückte sind, sondern Rabbiner der Mitte, die meisten von ihnen gehören der national-religiösen Strömung an.“
Der Besuch soll die Menschen daran erinnern, dass nicht die Klagemauer, sondern der Platz darüber, der Tempelberg, die heiligste Stätte für die Juden in der Welt ist, sagte Glick weiter.
Am heutigen Dienstagabend beginnen in Israel die Feierlichkeiten zum diesjährigen Jerusalemtag, dem „Jom Jeruschalajim“. Mit diesem Tag wird der Wiedervereinigung der Stadt im Jahr 1967 gedacht. Bis dahin gehörte der Ostteil Jerusalems zu Jordanien. Im Sechs-Tage-Krieg wurde er von Israel erobert. Die Stadt wurde nach 19-jähriger Teilung wieder vereinigt. Seitdem haben Juden wieder Zugang zur Altstadt und damit auch zur Klagemauer, dem letzten erreichbaren Rest eines der beiden biblischen Tempel.
Nach dem jüdischen Kalender wird der Jerusalemtag am 28. Ijar begangen.
