TEL AVIV (inn) – Ein Palästinenser hat am Sonntagnachmittag bei einem Terrorangriff in Tel Aviv vier Israelis leicht verletzt. Nach Angaben der Polizei stammt der 18-jährige Täter aus der Umgebung von Nablus. Er wurde in Gewahrsam genommen. Die Verletzten, darunter ein über 70-jähriger Mann und eine über 50-jährige Frau, wurden zunächst vor Ort in der nördlichen HaJarkon-Straße nahe des Strandes behandelt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht.
Die Einsatzkräfte hatten etwa um 13.50 Uhr Ortszeit einen Notruf erhalten. Nach Angaben der Polizei griff der Täter zunächst drei Personen in der Lobby des „Leonardo Hotel“ an. Dabei verwendete er eine Drahtschere. Anschließend rannte er auf den beliebten Boulevard und verletzte eine weitere Person. Angestellte des Hotels und Polizisten überwältigten ihn. Anschließend wurde er Beamten des Inlandsgeheimdienstes Schabak übergeben.
Der Tel Aviver Bürgermeister Ron Huldai sagte zu dem Vorfall: „Das ist eine weitere schmerzhafte Erinnerung an die schwierige Wirklichkeit, in der wir leben, besonders vor dem Holocaustgedenktag.“ Der Holocaustgedenktag beginnt am Sonntagabend.
Täter hatte Einreisegenehmigung
Am späten Sonntagabend wurde bekannt, dass der Täter eine Einreisegenehmigung der „Behörde für die Koordination der Regierungsaktivitäten in den (Palästinenser-)Gebieten“ (COGAT) hatte. Beantragt hatte diese die linksgerichtete Organisation „Natural Peace Tour“. Die Organisation bringt Bewohner der Palästinensischen Autonomiegebiete nach Israel, so dass diese dort Urlaub machen, auf „Friedenstouren“ gehen oder Israelis treffen können.
Die Organisation kündigte nach dem Anschlag an, das System der Reisegenehmigungen zu verbessern. „Nächstes Mal werden wir vorsichtiger sein“, sagte ein Sprecher dem Armeeradio. Derzeit habe die Organisation alle Aktivitäten eingestellt, wie es die COGAT verlangt habe.
Von: df