GAZA (inn) – Bewaffnete Palästinenser haben am Montag das Feuer auf ein Fahrzeug eröffnet, das in einer Straße voller Schulkinder in Gaza-Stadt unterwegs war. Dabei kamen vier Palästinenser ums Leben, darunter drei Kinder eines ranghohen palästinensischen Sicherheitsbeamten.
Die bislang noch unbekannten Täter schossen mehr als 30 Kugeln auf den Wagen, in dem die Kinder des Sicherheitsbeamten Baha Baluscheh unterwegs waren. Baluscheh steht der Fatah von Palästinenserchef Mahmud Abbas nahe. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, waren die drei Kinder zwischen sechs und zehn Jahren alt. Bei dem Angriff wurde zudem ein Erwachsener getötet. Vier weitere Personen wurden verletzt. Baluscheh selbst war zum Zeitpunkt der Tat nicht in diesem Gebiet.
Zahlreiche Fatah-Unterstützer versuchten die Straße, in der sich mehrere Schulen befinden, zu sperren. Sie schrien: „Allah helfe uns, uns an den Mördern zu rächen.“ Palästinensische Polizisten versuchten, die Kinder zu beruhigen und halfen ihnen, zu ihren Eltern zu finden.
Aus Sicherheitskreisen hieß es, bei dem Überfall auf die Kinder handele es sich um einen Präzedenzfall. Dies könne zu weiteren Konfrontationen zwischen Fatah und Hamas führen.
Angriff auf Konvoi des Innenministers
Bereits am Sonntagnachmittag eröffneten Unbekannte das Feuer auf eine Autokolonne, in der der palästinensische Innenminister Said Siam unterwegs war. Die Täter schossen auf eines der Fahrzeuge. Siam befand sich in einem anderen Wagen. Der Sprecher des palästinensischen Innenministeriums, Chaled Abu Hilal, bezeichnete den Vorfall als „zufälligen Angriff“. Siam sei nicht das Ziel gewesen.
Verhandlungen zwischen Abbas und dem palästinensischen Premierminister Ismail Hanije über die Bildung einer nationalen Einheitsregierung sind gescheitert. Angesichts der anhaltenden Krise in den Palästinensergebieten kündigte Abbas an, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen auszurufen. Hanije warnte vor solch einem Schritt, der noch mehr Gewalt und Instabilität mit sich bringen könnte.