RAFAH (inn) – Bei verschiedenen Zwischenfällen im Gazastreifen sind am Wochenende vier Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. In der Nacht zum Sonntag war eine Einheit der Armee in die Autonomiestadt Rafah im südlichen Gazastreifen vorgerückt, um dort nach Waffen und Schmuggeltunneln zu suchen.
Die Soldaten umstellten das Haus des Palästinensers Aschraf Abu Libdeh, der maßgeblich für den Waffenschmuggel aus Ägypten verantwortlich gewesen sein soll. Armeeangaben zufolge forderten die Soldaten Abu Libdeh auf, das Gebäude zu verlassen und sich zu ergeben. Der Gesuchte weigerte sich jedoch. Als er versuchte zu fliehen, eröffneten die Soldaten das Feuer und erschossen den Palästinenser. Er war Mitglied der Terrorgruppe „Volksfront für die Befreiung“ Palästinas.
Während der Aktion gerieten die Soldaten unter palästinensisches Feuer. Verletzt wurde dabei jedoch niemand.
Noch am Sonntag zogen sich die Truppen wieder aus der Stadt zurück
Am Samstagabend erschossen Soldaten nahe der Autonomiestadt Dir al-Balah einen 17-jährigen Palästinenser. Dieser hatte sich zusammen mit einem anderen Jugendlichen dem israelischen Sicherheitszaun genähert.
Bei einem Luftangriff der israelischen Armee am Samstagmorgen in Gaza-Stadt wurden ein Führer der Terrorgruppe Dschihad al-Islami sowie ein elfjähriger Junge getötet. Mindestens zehn weitere Palästinenser wurden zum Teil schwer verletzt. Die Soldaten hatten von einem Kampfhubschrauber aus eine Rakete auf das Fahrzeug von Dschihad-Führer Asis Mahmud al-Schami abgefeuert.
Der 37-Jährige soll einen größeren Anschlag auf die jüdische Siedlung Netzarim im Gazastreifen für die nächsten Tage geplant haben. Die Armee teilte mit, al-Schami sei getötet worden, um dieses Attentat zu verhindern.
Der Palästinenser wird zudem für die Organisation zahlreicher Anschläge in den vergangenen zehn Jahren und den Tod Dutzender Israelis verantwortlich gemacht.