Um 11.30 Uhr Ortszeit nahmen israelische Vertreter das Video entgegen. Unterhändler Haggai Hadas, Generalstabschef Gabi Aschkenasi und der Vorsitzende des Inlandsgeheimdienstes Schabak, Juval Diskin, sahen sich als erste den kurzen Film an. Anschließend gaben sie bekannt, dass die radikal-islamische Hamas ihren Teil der Abmachung erfüllt habe. Dies meldet die Zeitung „Jerusalem Post“. Am Nachmittag konnte auch die Familie das Video anschauen.
Die Aufnahme ist etwa eine Minute lang. Schalit trage Zivilkleidung und sei frisch rasiert, hieß es im Fernsehsender „Kanal 1“. Er wirke gesund und geistig fit. Auch schaue er direkt in die Kamera und mache einen entspannten, furchtlosen Eindruck. In der Hand hält er eine Zeitung vom 14. September dieses Jahres. Der 23-Jährige wendet sich in seiner Botschaft an Premierminister Benjamin Netanjahu und seine Eltern, Noam und Aviva Schalit.
Am Freitagmorgen waren 19 palästinensische Häftlinge freigekommen. Eine der Frauen stammt aus dem Gazastreifen. Eine weitere Palästinenserin soll am Sonntag entlassen werden. Denn es hatte sich herausgestellt, dass eine Kandidatin für die Freilassung ihre Haft ohnehin in diesen Tagen beendet hätte. Deshalb kam sie für den Austausch nicht mehr in Frage.
Schalit wurde am 25. Juni 2006 bei einem Überfall auf einen israelischen Militärposten verschleppt. Er befindet sich demnach seit 1.195 Tagen in den Händen palästinensischer Terroristen. Besuche durfte er bislang weder vom Roten Kreuz noch von Familienangehörigen empfangen. Einzige Lebenszeichen vor dem neuen Video waren zwei Briefe von Gilad an seine Familie und eine am ersten Jahrestag der Entführung veröffentlichte Tonaufnahme.