Der Fußballverein kündigte Grant den Vertrag nach zwei Tagen Diskussionen mit einer Abfindung von 6,5 Millionen Euro und sucht nun einen Nachfolger. Erst im Dezember hatte dieser den Vertrag um vier Jahre verlängert. Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ verfolgten viele Israelis mit Stolz die Karriere Grants in England. Einer der israelischen Fußballkommentatoren habe nun sogar die Absetzung eines Spielers gefordert, anstatt Grant zu ersetzen.
Der 53-Jährige war aber stets umstritten: Ihm wurden blasse Ausstrahlung, falsche Aufstellungen und kein taktisches Konzept vorgeworfen. Außerdem sahen viele in ihm eine Marionette des milliardenschweren Clubeigners Roman Abramowitsch. Ausschlaggebend für seine Entlassung war aber die Niederlage am Mittwoch im Finale der Champions-League. In Moskau verlor Chelsea durch Elfmeterschießen nach einem 1:1-Unentschieden mit 6:5 gegen Manchester United.
Ex-Trainer Mourinho verhöhnt Grant
Der Amtsvorgänger José Mourinho verurteilte die Arbeit des Israelis noch am Tag seiner Entlassung als „Philosophie eines Verlierers“. Der ehemalige Trainer sagte: „In meiner Philosophie wäre das eine schlechte Saison, denn ‚fast‘ bedeutet im Fußball eine Niederlage.“ Unter Mourinho wurde Chelsea zweimal Meister- und Pokalsieger sowie Sieger des größten englischen Pokalwettbewerbs, des „FA-Cup“. Hingegen erreichte Grant mit seiner Mannschaft sowohl im Pokal, als auch bei der Meisterschaft und der Champions League den zweiten Platz. „Vielleicht war es in der Philosophie eines Verlierers eine gute Saison, was ich respektiere“, sagte Mourinho in Anspielung auf Grant. Dieser hatte dem Verein eine „hervorragende Saison“ vorausgesagt.
Laut Medienberichten stehen drei mögliche Nachfolger zur Auswahl: Der russische Nationaltrainer Guus Hiddink sowie Frank Rijkaard, ehemaliger Trainer des FC Barcelona, und der Teammanager von Manchester City, Sven-Göran Eriksson.
