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Vermummte verwüsten UN-Kinderferienlager im Gazastreifen

GAZA (inn) - Unbekannte haben am Montagmorgen im Gazastreifen erneut ein Ferienlager des UN-Hilfswerkes für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) angegriffen. Sie legten ein Feuer in der Einrichtung, zerstörten Zelte und Spielsachen und fesselten die Wachposten.

Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ überfielen etwa 25 maskierte Männer das Lager und attackierten die dort postierten Wachleute. Das Sicherheitspersonal sei körperlich angegriffen und gefesselt, aber nicht verletzt worden, hieß es.

Wie hoch der Schaden ist, der durch das Feuer angerichtet wurde, ist noch nicht bekannt. John Ging, UNRWA-Leiter im Gazastreifen, bezeichnete den Angriff als „feige und verabscheuungswürdig“. Er kündigte an, seine Organisation werde das Sommerferienlager sofort wieder aufbauen und ihre Aktivitäten fortsetzen. Dies sei wichtig für das körperliche und geistige Wohlergehen der Kinder im Gazastreifen, von denen viele traumatisiert seien. Ging lobte den Einsatz der Hilfskräfte, die schnell vor Ort waren, so dass der Schaden minimalisiert werden konnte.

Der Überfall war bereits der zweite in dieser Saison. Erst am 23. Mai hatten Unbekannte ein noch im Aufbau befindliches UN-Sommerlager am Strand von Gaza-Stadt verwüstet. Damals hatten die Angreifer eine Nachricht hinterlassen, in der sie mit der Ermordung von UN-Mitarbeitern drohten, falls die UNRWA ihre Aktivitäten für die Kinder nicht beende.

Die UNRWA hat ihre Ferienlager am 12. Juni eröffnet. Sie sollen bis zum 5. August andauern. Die Sommerlager der Vereinten Nationen geraten jedes Jahr in die Kritik der Hamas und anderer Gruppen. Diese halten die Veranstaltungen dort für „zu westlich“. Im vergangenen Jahr hatten die UN an über 150 Orten im Gazastreifen Sommerlager angeboten. Daran hatten rund 240.000 Kinder teilgenommen. Jungen und Mädchen beschäftigen sich dort gemeinsam mit Spielen, Sport, Kunsthandwerk und anderen kulturellen Aktivitäten.

Auch die Hamas bietet regelmäßig solche Ferienlager an. Israelischen Angaben zufolge hatten dort im vergangenen Jahr etwa 120.000 Kinder Zeit verbracht. Damals spielten sie unter anderem die Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit nach. Die Kinder erhalten in den Lagern nicht nur Religionsunterricht, sondern oftmals auch Kampftraining und werden durch Spielzeugwaffen im Umgang mit echten Waffen geschult.

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