Dem Ausschuss gehört auch Israels Außenminister Avigdor Lieberman an. Dieser sagte gegenüber der Tageszeitung "Jediot Aharonot": "Das ist eindeutig eine zionistische Angelegenheit. Selbst diese Menschen von Bnei Menasche, die bereits eingewandert sind, haben in allen Absichten und Zwecken bewiesen, dass sie Juden und Zionisten sind." Lieberman wies darauf hin, dass der sephardische Oberrabbiner Schlomo Amar die Gemeinschaft als Nachfahren der Israeliten anerkannt hat. Er hoffe, dass die rund 7.300 Mitglieder von Bnei Menasche bald nach Israel kommen können.
Die Entscheidung des Ausschusses wurde am Montag von der PA kritisiert. Ghassan Chatib, ein Sprecher der Behörde, warf Israel vor, nicht-israelische Juden auf Kosten der Palästinenser nach Israel bringen zu wollen. Zur gleichen Zeit hindere der jüdische Staat Palästinenser daran, in ihre Heimat zurückzukehren. "Das ist etwas, das wir verurteilen – da wir nicht genügend Informationen darüber haben, müssen wir die indische Regierung für eine Erklärung kontaktieren", sagte Chatib laut der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an".
Bisher durften 1.700 Angehörige des Stammes nach Israel einwandern. Der Prozess wurde jedoch im Jahr 2007 gestoppt. Die verbleibende Gemeinschaft lebt heute hauptsächlich in den Bundesstaaten Mizoram und Manipur an der Grenze zu Burma und Bangladesch. Sie gilt als einer der zehn verlorenen Stämme Israels. Die Mitglieder der "Bnei Menasche" pflegen Traditionen, die ihre Angehörigkeit zu den Israeliten nahe legen. Sie führen die Beschneidungen durch, halten den Schabbat und singen Lieder, in denen die heiligen Stätten Israels erwähnt werden. Zudem feiern sie ein Fest, das dem jüdischen Pessach ähnelt.