Erste Ermittlungen der Armee ergaben, dass eine Gruppe Israelis aus Bat Ajin auf dem Hügel „Muchtar“ den Segen über die Sonne, „Birkat HaChamah“, gesprochen hatte. Der Hügel befindet sich zwischen der Siedlung und dem palästinensischen Dorf Chirbat Safa. Während des Gebetes seien die Siedler dann von Palästinensern angegriffen und mit Steinen beworfen worden. Herbeigerufene Soldaten versuchten, die Ausschreitungen zu beenden. Sie setzten unter anderem zuerst Gummigeschosse gegen die Palästinenser ein. Als diese jedoch nicht aufhörten, Steine zu werfen, zielten die Soldaten mit scharfer Munition auf die Beine der Angreifer.
Über die Zahl der Verletzten gibt es verschiedene Angaben. Das Armee-Radio berichtet von 18 verwundeten Palästinensern. Ein Mann sei schwer, sieben mittelschwer und zehn leicht verletzt worden. Noch wird geprüft, ob die Palästinenser durch Armeefeuer verwundet wurden. Auf israelischer Seite wurde ein Siedler leicht verletzt.
Von palästinensischer Seite liegt eine völlig andere Darstellung der Dinge vor. Demnach seien mindestens 25 Israelis aus Bat Ajin am Morgen in ihr Dorf eingedrungen. Diese hätten dort unter den Augen einer israelischen Armeepatrouille randaliert und geschossen. Die Soldaten seien nicht eingeschritten, sie hätten lediglich palästinensische Jugendliche durch Tränengas und Gummigeschosse daran gehindert, den Siedlern entgegenzutreten. Erst als Palästinenser über Lautsprecher von Moscheen Hilfe aus Nachbardörfern anforderten, hätten die Armeeangehörigen die Siedler zur Zurückhaltung und zum Abzug aufgefordert. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.
In der Siedlung Bat Ajin hatte am Donnerstag ein Palästinenser einen 13-jährigen Israeli mit einer Axt ermordet und einen Siebenjährigen schwer am Kopf verletzt. Nach dem Angreifer wird noch immer gesucht.