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Verharmlosung des Holocaust in irischen Schulbüchern

Eine neue Studie entdeckt problematische Inhalte in irischen Schulbüchern. Diese fördern israelfeindliche Stereotype, zeigen einseitige Betrachtungen des israelisch-palästinensischen Konfliktes und verharmlosen teilweise den Holocaust.
Von Israelnetz

DUBLIN (inn) – Innerhalb der EU ist die Republik Irland einer der größten Unterstützer „Palästinas“ und einer der größten Kritiker Israels. Eine Studie des israelischen Instituts zur Beobachtung von Frieden und kultureller Toleranz an Schulen „IMPACT-SE“ zeigt, dass sich dies auch im Lehrplan widerspiegelt. Die Verfasser der Studie beklagen Ungenauigkeiten, das Fehlen von historischem Kontext und die Verwendung von Stereotypen in irischen Schulbüchern.

Sie verweisen dabei auf Formulierungen, wie die Bezeichnung von Auschwitz als „Kriegsgefangenenlager“, welche verharmlosend wirke. Als Alternative schlagen sie „Todeslager“ oder „Vernichtungslager“ vor. Die Beschreibung, der Holocaust sei „die systematische Zerstörung der jüdischen Rasse“, basiere auf der Nazi-Ideologie vom Judentum als angeblicher Rasse.

Generell gebe es eine unausgewogene Darstellung der Religionen. In einem Schaubild der Weltreligionen mit dem Titel „Das Verständnis über Krieg und Frieden“ heißt es: „Das Judentum glaubt, dass Krieg und Gewalt manchmal notwendig sind, um Gerechtigkeit durchzusetzen.“ Gleichzeitig wird gesagt: „Der Islam ist für Frieden und gegen Gewalt.“

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In Bezug auf den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zeigen die Autoren der Studie mehrere Beispiele auf, die ein einseitiges Bild zeigten. Der jüdische Staat werde als Aggressor dargestellt und Fragen für die Schüler zielten darauf ab, Israels Vorgehen zu kritisieren. Dazu gehöre auch die Formulierung, Jesus habe in Palästina gelebt. Das sei historisch nicht zutreffend, da diese Bezeichnung für die Region erst nach Jesu Lebzeiten aufkam.   

Die Probleme der Juden in Irland

In der irischen Gesellschaft herrscht große Unterstützung für die Palästinenser. Die jüdische Gemeinschaft sieht sich hingegen einer steigenden Anzahl von anti-israelischen und antisemitischen Vorfällen gegenüber. Dazu gehören verbale und symbolische Angriffe, wie etwa das Blockieren von Universitäten, damit diese ihre Beziehungen zu Israel beenden.

Der Oberrabbiner des Landes, Yoni Wieder, kritisierte im Mai den irischen Präsidenten Michael D. Higgens, weil dieser den Antisemitismus im Land nicht ernstnehme. Im Jahr 2014 stellte eine Umfrage fest, dass 20 Prozent der befragten Iren antisemitische Einstellungen äußerten. Im Januar 2024 ergab eine Umfrage, dass 80 Prozent den Krieg von Israel gegen die Hamas als Genozid betrachten.

Die angespannten Beziehungen zwischen Irland und Israel

Zwischen den Regierungen Israels und Irlands kommt es seit dem 7. Oktober 2023 immer wieder zu Spannungen. Irland erkannte nach Spanien als zweites EU-Land „Palästina“ als Staat an. Es unterstützt Südafrikas Klage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof. Im Gegenzug ließ sich die israelische Kulturministerin Dana Ehrlich zu der Aussage hinreißen, Palästinenser sollten „nach Irland oder in die Wüste gehen“. Und ein israelischer Diplomat warf Irland vor, die Tunnel der Hamas zu finanzieren.

Die Studienverfasser von IMPACT-SE fordern die Verantwortlichen des irischen Curriculums auf, Anpassungen in ihrem Schulmaterial vorzunehmen. Dies soll zu einer besseren und ausgewogeneren Bildung über Israel führen. Denn daraus resultiere eine aufgeklärte und tolerante Gesellschaft. (tko)

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7 Antworten

  1. Beziehen die Iren ihre Schulbücher von der UNWRA ? Ausschwitz als Kriegsgefangenenlager ist mir bislang noch nirgendwo begegnet, unglaublich. Das Judentum neigt zu Gewalt, der Islam ist eine Religion des Friedens und der Toleranz, echt jetzt ? Unlängst habe ich gelesen, dass die irische Polizei eine von einem Mohel durchgeführte Beschneidungsfeier unterbrach, weil der Mann – der seit vielen Jahren ohne Problem in England tätig ist – kein Chirurg ist…Er wurde verhaftet und in Untersuchungshaft verbracht. Die spinnen, die Ir(r)en.

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    1. Vielleicht sind es UNRWA Schulbücher oder die Verfasser besuchten lediglich einfache Grundschulkurse, wo versucht wurde ihnen Lesen und Zählen evtl. Schreiben beizubringen.

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  2. Es ist unfassbar, was Europäer ihren Kindern an Lügen zumuten. Irland, noch vor wenigen Jahren Terror, Tote, unter Christen, Bevölkerung.Wann werden solche Vergangenheitslügner über Holocaust und jetziges Israel gestoppt? OT: In Rheinl. Pfalz wurden gestern 90 Wohnbereiche wegen Antisemitismus Vorwürfen durchsucht.

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  3. Die Iren haben ihren Unabhängigkeitskrieg bereits hinter sich. Sie sehen ihre Geschichte mit der von Palästina verbunden.
    Wie sehr Israel von der Geschichte abgekoppelt ist, zeigen Aussagen wie „Land ohne Volk für Volk ohne Land“. Wenn Sie glauben, dass dies die Realität ist, gibt es keine Grundlage! Sie sollten dort ansetzen, dann kann man andere belehren.

    Unabhängig davon, dass ‚Kriegsgefangenenlager‘ absolut nicht die richtige Formulierung ist. Ghettos, Konzentrationslager, Vernichtungslager sind die Realität und sollten nicht zur Debatte stehen.

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  4. Es scheint so, das je länger diese schreckliche NS-Zeit zurückliegt, immer häufiger Geschichtskosmetik betrieben wird. Ich bin in Dachau und Bergen-Belsen gewesen. Es darf nie vergessen werden, wozu Judenhass und Antisemitismus führt. Gut das es diese Gedenkstätten gibt!
    Unbegreiflich das heute im Jahr 2024 arabische Antisemiten hier wieder frei ihre Hetz-Demos abhalten dürfen. Das haben die Regierungen hier in den letzten Jahren falsch gemacht, diese antisemitische Brut in das Land einreisen durften und teilweise sogar deutsche Pässe erhielten.
    Aber wir sehen leider, das dieser antisemitische Trend in allen Ländern in Europa weiter fortschreitet

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  5. Die falsche Darstellung historischer Fakten heizt die Stimmung der Iren gegen die Israelis auf. Die Behauptung, dass Jesus Palästinenser war, ist immer wieder unfassbar für mich. Jesus ist und war Jude, er selbst sagte bei seiner Gefangennahme “ ich bin Jesus, der König der Juden.“ Und er lebte im Römischen Reich, das damals Judäa war. Es ist immer das gleiche Muster, historische Fakten werden weggelassen oder überarbeitet, um die Delegitimierung Israels zu verbreiten. Der Ausdruck Kriegsgefangenenlager für Auschwitz ruft unfläubiges Kopfschütteln bei mir hervor. Unfassbar, diese Verleugnungen.

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