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Vergiftungen durch Wildpilze deutlich gestiegen

Achtung, Verwechslungsgefahr: In Israel mehren sich Unfälle mit Giftpilzen. Sie sind nicht nur schwer von den essbaren zu unterscheiden, sondern wachsen auch an ganz unscheinbaren Orten.
Von Israelnetz

KATZRIN (inn) – In den vergangenen Jahren haben sich Giftpilze in Israel zu einem ernstzunehmenden Problem entwickelt. Das geht aus einer neuen Studie von Mykologen (Pilzforschern) des „Schamir-Forschungsinstitutes “ im nordostisraelischen Katzrin und weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen hervor.

Demnach trat mit dem Jahr 2020 ein Wendepunkt ein, als viele Stadtbewohner während der Corona-Pandemie die Nähe zur Natur suchten. „Das Sammeln von Wildpilzen ist in Israel zu einer beliebten Aktivität geworden“, schreiben die Autoren der Studie. Zugleich habe ein Aufeinandertreffen von Niederschlägen und feuchtheißem Wetter dem Wachstum der Pilze 2020 ungewöhnlichen Vorschub geleistet.

Giftpilze nicht nur im Wald zu finden

Besonders besorgniserregend: Von insgesamt 614 Vergiftungsfällen zwischen 2010 und 2020 gingen 39 Prozent auf Kinder unter sechs Jahren zurück. Das könne dadurch erklärt werden, dass nicht etwa dichte Wälder, sondern einfache Rasenflächen zu den häufigsten Fundorten der Giftpilze zählen.

Um auf das Risiko aufmerksam zu machen, hatte sich bereits 2019 die „Gesellschaft für Wildpilze in Israel“ gegründet. Deren Vorsitzende, Dalia Lewinsohn, sagte gegenüber der Zeitung „Yediot Aharonot“: „Um essbare Pilze von giftigen zu unterscheiden, kann man sich weder auf den Geruch noch auf den Geschmack verlassen. Und auch nicht auf das Kochen, um die Giftstoffe zu neutralisieren – denn sie enthalten hitzebeständige Substanzen.“

Drei Pilzarten können tödlich sein

Laut „Yediot Aharonot“ stehen den geschätzt 135 essbaren Pilzarten in Israel etwa 65 potenziell gefährliche Sorten gegenüber. Darunter befinden sich mindestens drei Arten, die bei Verzehr zum Tod führen können: der Frühlings-Knollenblätterpilz, der Grüne Knollenblätterpilz und der Fleischbräunliche Schirmling.

Gleichzeitig dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass Pilze auch zum Wachstum anderer Pflanzen beitragen und zur Herstellung verschiedener Medikamente, wie zum Beispiel Penicillin, verwendet werden. Dazu merkt Lewinsohn an: „Wir müssen die Öffentlichkeit für den Naturschutz sensibilisieren und sie dazu bringen, weniger Pilze zu sammeln – damit die Pilze auch in den kommenden Jahren hier wachsen können.“ (vs)

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