JERUSALEM (inn) – Die israelische Staatsanwaltschaft hat am Montag das Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Infrastrukturminister Josef Paritzky (Schinui) eingestellt. Als Grund nannte Staatsanwalt Eran Schendar Mangel an Beweisen.
Paritzky wurde vorgeworfen, dass er im Jahr 2002 versucht habe, seinen Parteigenossen Avraham Poras politisch zu ruinieren. Zu diesem Zweck habe er einen Privatdetektiv auf ihn angesetzt. Nachdem diese Episode im israelischen Fernsehen durch Aufnahmen von Telefonaten enthüllt worden war, hatte Premierminister Ariel Scharon den Schinui-Politiker am 11. Juli 2004 von seinem Ministerposten entbunden. Poras war zu diesem Zeitpunkt Innenminister.
Die Aufnahmen und andere Beweisstücke seien keine ausreichende Grundlage, um Paritzky oder den Detektiv anzuklagen, sagte Schendar laut der Zeitung „Ha´aretz“. Es gebe keine Beweise dafür, dass die beiden versucht hätten, Poras darzustellen, als habe er eine ungesetzliche Tat begangen.
„Ich bin froh, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat“, kommentierte Paritzky die Entscheidung. „Ich war ganz klar das Opfer und nicht der Schuldige in dieser Affäre, und wenn die Schinui-Führer ein Fünkchen Menschlichkeit und Anstand hätten, würden sie öffentlich um Entschuldigung bitten, weil sie mein Blut vergossen haben.“
Hierauf erklärte der Schinui-Fraktionsvorsitzende Reschef Chen: „Die Ernsthaftigkeit von Paritzkys Taten liegt im ethischen Bereich und nicht im kriminellen Bereich. Er hat noch immer nicht verstanden, dass Schinui nicht nur kriminelle Straftäter ablehnt, sondern auch Menschen, die nicht wissen, was Freundschaft, Anstand und Ethik bedeuten.“