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Verein macht beim Kirchentag auf „Nakba“ aufmerksam

HAMBURG (inn) – Kritik hat eine Ausstellung hervorgerufen, die ab Donnerstag zumindest teilweise auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) in Hamburg gezeigt wird. Darin geht es um die „Nakba“, wie Palästinenser die „Katastrophe“ der negativen Folgen der israelischen Staatsgründung vor 65 Jahren bezeichnen.
Der Kirchentag in Hamburg bietet auf dem "Markt der Möglichkeiten" auch Raum für eine pro-palästinensische Ausstellung.

Der Verein „Flüchtlingskinder im Libanon“ hat die Ausstellung bereits vor einigen Jahren konzipiert. Sie steht unter der Überschrift: „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“. Seit 2008 wurde sie an vielen Orten in Deutschland gezeigt – mal mit mehr, mal mit weniger Medienecho. Wer auf der Website des Vereines die Rubrik „Ausstellungstermine“ anklickt, erhält den Eindruck, sie werde komplett auf dem Kirchentag gezeigt. Allerdings handelt es sich nur um einen gewöhnlichen Stand auf dem „Markt der Möglichkeiten“, der keinen Platz für die 14 Tafeln bietet.
Mitarbeiter des DEKT teilten gegenüber Israelnetz auf Anfrage mit, der Verein „Flüchtlingskinder im Libanon“ habe wie schon bei früheren Kirchentagen einen Stand beantragt und die Zusage bekommen. Vermutlich werde dort ein Teil der Schautafeln zu sehen sein. Doch der „Markt der Möglichkeiten“ sei ein Forum für Kommunikation. Besucher könnten mit den Vertretern der Organisation ins Gespräch kommen und bei Bedarf auch kritische Fragen stellen.
Der Verein unterstützt seit Anfang 1996 „soziale, humanitäre, Freizeit- und Bildungsprojekte in den palästinensischen Flüchtlingslagern des Libanon“. Auf der Internetseite heißt es weiter: „Darüber hinaus halten wir es für unsere Aufgabe, bei der Öffentlichkeit in Deutschland Verständnis zu wecken für die Anliegen und berechtigten Erwartungen dieser Menschen, für ihre Hoffnung auf eine selbstbestimmte und gerechte Zukunft. Doch Verständnis erfordert zuallererst Wissen, in diesem Fall das Wissen um die Nakba, die Katastrophe, wie die Palästinenser ihre Flucht und Vertreibung von 1948 nennen.“ Dies habe den Anstoß für die Ausstellung gegeben.
In der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ übte der Jurist Tilman Tarach scharfe Kritik an der Schau, die er als einseitig brandmarkte. Die Vertreibung der Palästinenser sei die eine Seite, aber auch zahlreiche Juden aus arabischen Ländern hätten nach der israelischen Staatsgründung fliehen müssen. Dieser Aspekt werde von dem Verein nicht berücksichtigt. Er weist zudem darauf hin, dass aus Sicht der UNO nur bei den Palästinensern der Flüchtlingsstatus vererbbar sei. Der kritische Artikel ist hier zu lesen: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/15777.
Der Kirchentag in Hamburg beginnt am Mittwochabend und endet am Sonntag, dem 5. Mai. Die Stände sind von Donnerstag bis Samstag geöffnet.

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