VATIKAN-STADT (inn) – Dass der Papst vor einer weihnachtlich dekorierten Krippe betet, ist weder neu noch sonderlich bemerkenswert. Allerdings sorgt aktuell die Gestaltung der Weihnachtskrippe in der vatikanischen Audienzhalle für große Kritik. Denn das Jesus-Kind liegt dort auf einer Keffije, besser bekannt als Palästinensertuch, gebettet.
Der Vatikan reagierte erst nicht auf die Kritik. Schließlich erklärte der Heilige Stuhl schließlich am Mittwochnachmittag, dass man das Palästinensertuch sowie das Jesus-Kind aus der Krippe entfernt habe. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Bekannt wurde diese Darstellung durch Bilder, die von der Einweihungszeremonie am Samstag entstanden sind. Zu sehen ist, wie Papst Franziskus in einem Rollstuhl vor der Krippe betet. Die Krippe selbst stammt aus Bethlehem und wurde unter anderem vom palästinensischen Botschafter im Vatikan, Issa Kassissieh, übergeben. Medienberichte zufolge soll die Keffije zunächst nicht Teil der Krippe gewesen sein. Ein Mitglied der palästinensischen Delegation soll sie dort kurz vor der Zeremonie platziert haben.
Wie das Onlineportal „katholisch.de“ berichtet, sprach Papst Franziskus bei der Einweihung vom „gequälten Palästina“. Die Krippe erinnere an „Brüder und Schwestern, die dort und in anderen Teilen der Welt unter der Tragödie des Krieges leiden.“
„Gefährliche Adventsbotschaft“
Diese Darstellung sorgte vor allem in der jüdischen Welt für Empörung. Genuas Oberrabbiner Giuseppe Momigliano nannte die Darstellung eine „Palästinisierung“ des jüdischen Lebens. Dies sei in kirchlichen Kreisen zwar nichts Neues, jedoch „besonders beunruhigend“, weil es der Papst betreibe. Mit dieser Darstellung würde die historische Identität Jesu weiter geraubt. Momigliano befürchtet zudem, dass so dem Kampf gegen Antisemitismus geschadet werde.
Das Bild hat es auch in die israelischen Medien geschafft. Der Journalist Lasar Berman sieht in den Geschehnissen ein „besorgniserregendes Muster“, das zum Ziel hat, die Verbindung zwischen Juden und Israel auszulöschen. Zudem kritisiert Bermann in der Onlinezeitung „Times of Israel“ den Papst für dessen kürzlich vorgetragene Forderung, einen möglichen Genozid im Gazastreifen zu untersuchen.
Der deutsch-israelische Professor Guy Katz nennt auf „Focus online“ die Vorkommnisse „historisch falsch und politisch heikel“. Im selben Medium wirft Journalist Ulrich Reitz dem Papst eine „gefährliche Adventsbotschaft“ vor, denn er mache aus dem Juden Jesus einen Palästinenser. (mas)
19 Antworten
Und nicht ganz zufällig empfängt Papst Franziskus morgen,Donnerstag, den Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Das kündigte der Vatikan am Dienstag an.
Das passt so schön zur Weihnacht und zur pal. Weihnachtskrippe.
Der Papst will nur Solidarität ausdrücken, nicht mehr und nicht weniger – so interpretiere ich die Botschaft hinter diesem Bild.
Was machen wir in Deutschland damit? Wir lenken den Diskurs auf eine ‚gefährliche Adventsbotschaft‘ oder eine „Palästinisierung“, weil wir in anderen Fällen unsere Schuld eingestehen müssen. Es wird behauptet, es sei ‚historisch falsch und politisch heikel‘, als hätte der Papst behauptet, Jesus sei ein Pal gewesen. Um einfach über alles zu diskutieren, aber nicht über das, worauf es ankommt.
Ist der Papst jetzt Hamas?
Nein, Ludovico, das zeigt nur, das auch er nur ein Mensch ist, fehlbar und unvollkommen bis hin zur Naivität und Voreingenommenheit
………SHALOM
@ludovico
Kann sein, dass der Papst so naiv ist und auf diese Art seine Solidarität mit den Palästinensern ausdrücken will.
Dann fehlen ihm aber erstens politisches, geschichtliches und biblisches Wissen und zweitens soziale Kompetenz und Liebe zu den Juden, seine „Solidarität“ gerade so auszudrücken. Warum muss man für Solidarität mit den Palästinensern die Figur des Jesuskinds auf einer Keffije platzieren?
Und ich frage mich auch, ob er als Papst nur mit den Palästinensern solidarisch ist?
Der Papst führt das weiter, was Kaiser Konstantin aggressiv und exzessiv angefangen hat und der „Reformator“ Martin Luther vervollkommnet hat. Jedem der sich einen Überblick verschaffen möchte, wie vernichtend und hasserfüllt Luther in seinem Buch „Von den Juden und ihren Lügen“ geschrieben hat, der erkennt, wo die gelinde gesagt Ablehnung gewisser Christen gegenüber den Juden und dem Judentum herrührt. Wer im christlichen Spektrum auch heute noch von der Substitutionstheorie „träumt“, und das ist im Katholizismus keine Seltenheit, der lehnt den Juden Jeschua, seine Lehren, sein Wirken und die Torah bewusst oder unbewusst ab. Mehr noch, auch den G“tt Israels, zu dem Christen ja laut Selbst-Zeugnis beten und an ihn glauben. Dieses Denken hat sich in der Vergangenheit hartnäckig gehalten. Die wunderbaren Bemühungen der Brückenbauer, Christen und Juden als Geschwister anzuerkennen, die haben sich weitestgehend in Luft aufgelöst. Der Lackmustest war der 07.10.2023. Danke an alle Christen, die sich von den „toten Kirchen“ lösen konnten und von Herzen zu Israel stehen. Ja, es gibt sie, „G“tt sei Dank“. Diese werden so wie es geschrieben steht gesegnet werden. Genesis 1, 12 Vers 3. Shalom
Um von vornherein keine Diskussion auszulösen, ich bin nicht gegen Katholizismus. Aber langsam geht mir der Papst auf den Zeiger. Der Papst ist als nichtstaatliches Oberhaupt der kath.Kirche gewählt. Er sollte im Sinne Jesu handeln, alle Menschen gleich anzusehen. Ich verlange ja auch nicht, dass das Jesuskind in eine israelische Fahne gewickelt wird. Aber muss man das Kind auf eine paläst. Kufiah legen und damit wieder diese Spekulation hervorrufen, Jesus sei Palästinenser? Ich wünschte, der Papst würde sich auf den Ursprung des Judentums und der Christen besinnen, zur Israelkritik nicht schweigen, sondern versuchen zu vereinen und sich nicht vor dem Terroristenstaat „verbeugen“.
Der Papst ist das Oberhaupt der Röm. Kath. Kirche. Und somit das politische Oberhaupt des Vatikan. Der Vatikan ist ein eigenständiger Staat. Alle Katholiken sind durch ihre Taufe Bürger von Vatikanstadt. Ob ihnen das bewusst ist? Aber wen wundert es?
Wer das feige Verhalten der Kath. Kirche im WK 2 kennt, der wundert sich über nichts mehr.
Auch nach dem Ende des Naziregimes wurde die Kirche durch das Schutzverhalten für die Nazis bekannt. Mehr noch, es lohnt sich einmal unter „die Rattenline“ zu googlen.
Wir haben mehrfach christliche Palästinenser in Judäa und Samaria, sowie in Ost-Jerusalem besucht und wollten unseren Ohren nicht trauen, was diese an Hass gegen Israel losließen. Sie behaupten auch, dass der Jude Jeschua ein Palästinenser gewesen, also einer von ihnen sei…
Ella, aber so ist es doch schon immer gewesen.
Dieser uralte Neid, mit jeder erdenklichen Niedertracht den Juden ihr Auserwähltsein stehlen zu wollen, um es für ihre eigenen theologischen Auslegungen zu vereinahmen, hat das Christentum und den Islam, Kinder des Judentums, zu immer neuen, immer absurderen Phantasmen und Euphemismen verleitet bis hin zu der völlig abstrusen These, Avraham, der Chaldäer,der aus Ur stammte, der Vater und Gründer des Judentums, sei in Wirklichkeit der erste Moslem gewesen………bahh !!!
Wie erklärt sich dann die Zeitrechnung der Moslems von etwas mehr als Vierzehnhundert,
während das Judentum inzwischen fast das sechste Jahrtausend vollendet hat, hm?
Das bitteschön mögen diese Diebe jüdischer Identität mir mal erklären………….SHALOM
Mag ja sein, dass dies alles erst kurz vor der Feier hingelegt wurde, aber der Vatikan weiß doch, wie die Pal. ticken. Alles raffen, alles gehört uns, auch Jesus gehört uns, war Palästinenser. Da muss man halt einen Blick darauf haben. Aber der Papst hat sich in Bethlehem ja auch schon instrumentalisieren lassen.
Da muss man halt hinstehen, aufstehen und sagen: so nicht. Aber dafür sind die Verantwortlichen im Vatikan ja zu feige.
Damit haben sie Jesus verraten. Sie haben ihre älteren Brüder verraten. Ich hätte eine Entschuldigung vom Papst für die Unterstützung dieser Lüge erwartet, denn Jesus als Palästinser zu akzeptieren ist eine Lüge. Und Gotteslästerung. Denn Gott kam bewusst zu seinem jüdischen Volk.
Und Solidarität mit den Palästinensern und zwar denen, die unter ihrer Führung leiden – die Folterkammern des Herrn Assad gibt es leider auch bei Herrn Abbas, kann man anders zeigen, als den eigenen Glauben aufgeben.
Wie Recht Du hast. Jeschua kam zu seinen Leb- und Wirkzeiten ausschließlich zu seinem Volk. Er weigerte sich zu den Heiden zu gehen, ihnen das „Brot seines Volkes zu geben“. Aber wie das so ist, die Vereinnahmung hat Tradition. Dir eine gesegnete Vorweihnachtszeit. Shalom
Jesuskind mitsamt Palästinensertuch ist entfernt worden. Wenn das Tuch erst kurz vorher hingelegt wurde, wusste der Papst garnicht was los ist, arme alter Mann.
@JSR
Kann aber nicht sein. Gucke dir mal das Foto richtig an. Also ranzoomen!
Dass das Tuch kurz vorher hindekoriert wurde steht im Bericht oben und dass das Kind samt Tuch entfernt wurde,las ich auf religiösORF.at
Das ist k e i n armer alter Mann. Berechnend. Für jeden wahren Christen eine Schande.
Wenn er nicht mitbekommen haben sollte, was da abgeht, sollte er zurücktreten.
Ich habe es gestern in der „Jüdischen Allgemeinen“ online gelesen. Es ist einfach nur noch widerlich, wie hier die übelste Geschichtsklitterung betrieben wird, denn dieses palästinensische Tuch ist mitnichten „Ausdruck der Solidarität“, sondern dieses ausschweifende Verhalten innerhalb mancher vermeintlich christlicher Kreise reiht sich ein die die „Palästinisierung“ des Jesus Christus und der gesamten Bibel und fast aller Menschen, die in ihr (oft historisch belegt) erwähnt werden und über die Zeugnis abgelegt wird. Diese Verdrehungen betreibt man maliziös nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 – aber seit jenem Tag, an dem Juden und Jüdinnen im gelobten Land, das JHWH, der lebendige Gott Israels, ihnen gab, ermordet wurden und man das in genau jenen Kreisen, die diese Geschichtsklitterung betreiben, abgefeiert hat, ist man ja regelrecht unter einer Art „Dauerbeschuss“, was solche Behauptungen und Verdrehungen anbelangt. Aber wie sagte es der Herr Jesus Christus schon im Neuen Testament: „Satan ist der Vater der Lüge“ …
Jesus war durch und durch Jude, denn er war und ist der Gesalbte (Maschiach) und der eingeborene Sohn Gottes (auch wenn die Mehrheit des jüdischen Volkes ihn bei Letzterem in beiderlei Hinsicht ablehnt, was eine theologische, keine ethnische Angelegenheit ist).
Unser Papst ist unfehlbar, aber er macht Fehler. Er ist nur ein Mensch wie du und ich…
Ich empfehle die Lektüre des Kommentars von Agathe Lukassek auf katholisch.de : „Jesus darf nicht seiner jüdischen Herkunft beraubt werden“. Kann ich Wort für Wort unterschreiben.
@JSR
Das kann aber nicht ganz stimmen. Wenn der Papst doch die Zeremonie durchgeführt hat. Und von Kirchlicher Seite erst nicht reagiert wurde. Sollte der Papst wirklich so dement sein? Ich glaube auch nicht,das es ein armer alter Mann ist. Alt ja,aber arm( geistig gesehen)? Ne,da kann man ehrlich gesagt schon eher der Aussage von Ludovico glauben. Aus Solidarität. Aber auch das finde ich etwas Geschmacklos.