WASHINGTON (inn) – Die Wiederwahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA hat pro-israelischen Organisationen Aufwind gegeben. Bereits zuvor schlossen sich im September 2024 in Washington, D.C. mehrere christliche Gruppen zusammen, um ihrer Stimme mehr Gewicht zu verleihen.
Laut Luke Moon, einem der Mitbegründer der „Konferenz der Präsidenten christlicher Organisationen zur Unterstützung Israels“, stand damals schon fest, dass „konkrete Maßnahmen“ erst nach den US-Wahlen erfolgen würden. Dann sei „die politische Lage deutlich klarer“. Nun fand ein Auftakttreffen in Jerusalem statt.
Die „CoP“
Zu den Gründern der „Konferenz der Präsidenten“ (CoP) gehören Mario Bramnick, Präsident der Latino-Koalition für Israel, Tony Perkins, Präsident des Rats für Familienrecherche, die ehemalige Kongressabgeordnete Michele Bachmann und Luke Moon, Geschäftsführer des Philos-Projekts. Anfang März 2025 trafen sie sich mit Vorsitzenden weiterer Organisationen im Museum der Freunde Zions in Jerusalem.
Bachmann erklärte, dass die Unterstützung Israels nach dem 7. Oktober für die christliche Gemeinschaft eine besondere Pflicht sei. „Wir befinden uns gerade an einem ganz besonderen Moment, in dem ich mehr Aufblühen zwischen der christlichen und der jüdischen Gemeinschaft erlebt habe als je zuvor in meinem Leben“, sagte sie.
„Feinde des Westens wissen, wie man sich zusammenschließt“, erörtert Bramnick mit Verweis auf Allianzen zwischen Linken und Islamisten in den USA und in Europa. Deshalb sei es ein Gebot der Stunde für evangelikale Christen, sich zu vereinen. „Wir glauben, dass eine gemeinsame Stimme eine starke Stimme gegenüber der Trump-Administration sein wird, sowohl auf legislativer als auch auf staatlicher Ebene.“
Moon begründete seine Motivation für das Projekt mit seinen Anstrengungen seit dem Massaker der Hamas: „Ich habe mir wirklich oft gewünscht, nicht jede mir bekannte Organisation einzeln aufsuchen und sagen zu müssen: ‚Lasst uns das gemeinsam angehen.‘“
Das jüdische Vorbild
Als Vorbild dient den Christen eine andere „Konferenz der Präsidenten“, und zwar von jüdischen Organisationen. Die „Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations“ unter der Leitung von William Daroff wird ebenfalls häufig als „CoP“ abgekürzt. Mit Daroffs Vorgänger Malcolm Hoenlein reiste Bramnick einige Male nach Israel. Aus Gesprächen entstand die Idee für die christliche „CoP“.
„Die jüdische Gemeinschaft macht etwa 2 Prozent der amerikanischen Bevölkerung aus“, erklärt Bramnick. „Die christliche Gemeinschaft repräsentiert etwa 30 Prozent. Das Potenzial einer solchen Organisation, einen sicheren und souveränen Staat Israel nachdrücklich zu unterstützen, ist enorm.“ Sein Mitstreiter Moon sieht einen weiteren Pluspunkt der christlichen Koalition gegenüber der jüdischen: „Es gibt wahrscheinlich weniger interne Konflikte“, meint er. Denn der jüdische Dachverband vereint politisch und ideologisch sehr heterogene Gruppen, von denen einige Israel kritisch betrachten.
Die Ziele
Die christliche Konferenz der Präsidenten will auf „Exekutiv-, Legislativ- und Staatsebene“ zugunsten Israels Einfluss auf die US-Politik nehmen. Dabei betonen sie als Ziel nicht zuletzt eine israelische Souveränität über das Westjordanland. Denn alle anderen Ansätze seien gescheitert. Die Organisation will laut Bramnick „alle Maßnahmen voll und ganz unterstützen“, die Israel ergreifen müsse, „um den Terrorismus von seinen Grenzen zu verbannen“.
Außerdem will die „CoP“ den Antisemitismus in den USA bekämpfen. „Unser Ziel ist es, ein Gegenpol zur Columbia-Universität und all diesen Eliteuniversitäten zu sein“, sagt Bachmann im Hinblick auf die dortigen anti-israelischen Proteste. „Wir wollen mit säkularen, jüdischen und christlichen Schulen sowie Kirchen zusammenarbeiten und eine Informationsgrundlage über Israel, das jüdische Volk und das Recht auf das Land schaffen.“
Einfluss auf die Regierung Trump
Evangelikale Christen in den USA sehen in Präsident Trump ein Instrument Gottes zur Unterstützung Israels. „Ich habe buchstäblich das Gefühl, Gott gibt Israel einen Blankoscheck, auf den es schreiben und wieder träumen kann“, sagt Bramnick. „Gottes Hand liegt auf Israel!“
Mit dieser Einstellung waren evangelikale Christen ein wichtiger Wählerblock für „den israelfreundlichsten Präsidenten aller Zeiten“. Diese Unterstützung werde der Republikaner nun erwidern. Die „CoP“ will das Zeitfenster nutzen, um Israel alle erdenkliche Hilfe zukommen zu lassen. (cs)
11 Antworten
Eine gute, verantwortungsvolle Zivilgesellschaft in den USA, die sich da zu Wort meldet. Es gibt also tatsächlich auch normale Menschen mit einem normalen Gerechtigkeitsverständnis, die sich keinen links-woken Schwachsinn einreden lassen.
Jetzt müsste Trump nur noch was Gutes für die Ukraine bewirken.
Das Ziel ist es, ein Gegenpol zur (von Linken und Islamisten unterwanderten) Columbia-Universität und all diesen (pro-Palästina)Eliteuniversitäten zu sein.
Zähle mich jederzeit auch als AT dazu !
Möge Gott Trump für Israel und Seine Ziele in und für unser geliebtes Land nutzen, aber auch den Rest der Welt vor seinem krankhaften Egoismus bewahren! Er ist weder der Messias für Israel noch für den Rest der Welt.
Am Yisrael Chai!
@Avi
Vielen Dank! Mit Ihrer Aussage bin ich voll bei Ihnen! Besser könnte man es nicht schreiben!
Viele Grüße
Manu🪻🇮🇱🙏
Blankoscheck für Israel, von G’TT ?
Durch Trump ?
Zum Weiterträumen ?
Der Ewige verteilt keine Blankschecks, auch nicht durch Trump, und erst recht nicht zum Träumen, das ist nämlich schon ein paar mal mächtig schief gegangen………SHALOM
Ich würde es sehr begrüssen, wenn Israelnetz konsequent den Ausdruck „Westjordanland“ vermeiden würde. Es ist Judäa und Samaria.
@Efronit
Solange das Gebiet offiziell nicht so genannt wird, erscheint es mir für Journalisten geboten, es nicht so zu nennen.
Efronit, ich auch. Das wird auch eines Tages so kommen. Der Kreis wird grösser und auch Judäa und Samaria kommen unter den Einfluss des Wortes Gottes !
Dem schließe ich mich an aus ganzem Herzen. Worte haben Macht.
„den israelfreundlichsten Präsidenten aller Zeiten“? Kein Wunder, wenn Schwiegersohn und Tochter Menschen jüdischen Glaubens sind! Und Jared Kushner und seine Herkunftsfamilie mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu befreundet sind!