Amerikanische Eltern von in Jerusalem geborenen Kindern dürfen keinen Ausweis erhalten, der besagt, dass die Kinder in Israel geboren sind. Das hat das Oberste Gericht in Amerika am Montag mit 6 gegen 3 Stimmen entschieden. Damit wenden sich die Richter gegen ein vom Kongress verabschiedetes Gesetz aus dem Jahr 2002, das die Angabe des Landes verlangt. Das Gesetz widerspreche der Verfassung, da allein der Präsident die Außenpolitik und damit auch den Status Jerusalems bestimme. Der Kongress hat demnach seine Befugnisse überschritten.
Seit der Amtszeit des US-Präsidenten Harry Truman von 1945 bis 1953 sagen die USA, kein Staat habe Souveränität über Jerusalem, bis die Verhandlungspartner im Nahen Osten die Angelegenheit geklärt haben. Diesem Grundsatz sind trotz des Gesetzes auch die Präsidenten George W. Bush von 2001 bis 2009 und Barack Obama seit 2009 gefolgt.
Da das Gesetz nicht umgesetzt wurde, sind die Eltern von Menachem Zivotofsky vor das Gericht gezogen. Sie wollten, dass der Ausweis des in Jerusalem geborenen Jungen auch das Geburtsland Israel angibt. Damit hätten sie ihren Stolz über das Geburtsland ausdrücken wollen, berichtet die amerikanische Tageszeitung „New York Times“.