JERUSALEM / WASHINGTON (inn) – Unternehmen in Israel, die die israelisch-palästinensischen Beziehungen stärken, sollen künftig spürbare finanzielle Hilfe aus den USA erhalten. Die US-Agentur für internationale Entwicklung USAID will insgesamt 5 Millionen Euro an israelische und palästinensische Unternehmen auszahlen. Ziel der Förderung soll sein, den friedvollen Umgang zu bestärken und grenzüberschreitende Zusammenarbeit herauszustellen.
Die stellvertretende Leiterin der USAID, Isobel Coleman, verkündete die millionenschwere Förderung bei einem Besuch in Jerusalem am Dienstag, wie die israelische Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Die Hilfsgelder werden im Rahmen einer Friedensinitiative für den Nahen und Mittleren Osten bereitgestellt. Ziel ist es, „Partnerschaften aufzubauen, das Wirtschaftswachstum zu steigern und die Grundlage für Frieden“ zu erreichen.
Zunächst sollen 3 Millionen Euro der US-Unterstützung an Unternehmer ausgezahlt werden. Die restlichen 2 Millionen Euro sollen im späteren Verlauf an kleinere und mittlere Unternehmen gehen, die Interesse an einer gegenseitigen Zusammenarbeit haben. Ausgezahlt wird das Geld an die Firmen vor Ort mittels der israelischen und palästinensischen Handelsverbände.
Sorge vor Namensnennung
Bei der Vorstellung des Programms nannte Coleman die Unternehmen, die Unterstützung erfahren, nicht. „Wir geben die Namen im Moment nicht bekannt“, sagte sie. Denn „viele Unternehmen scheuen sich davor“. Ob und wann die Namen genannt werden, ist nicht bekannt.
Besonders Palästinenser betrachten Geschäftsbeziehungen mit Israel als Tabu-Thema. Es wird befürchtet, dass bei Bekanntgabe der Namen negative Reaktionen folgen würden.
Spezielle Förderung für Frauen
Ein Teil der Millionen Euro soll laut USAID Frauen zugutekommen, die hohe Positionen in Unternehmen anstreben. Geschäftsfrauen können demnach Unterstützungs- und Schulungsgelder erhalten. Weiter sollen Stipendien für Frauen geschaffen werden.
Coleman sieht in den Zuschüssen keine „Wunderwaffe“, die Frieden bringt, wie die israelische Zeitung „Jerusalem Post“ berichtet. Es sei eher eine Investition auf einem langen Weg zu diesem Ziel. Die stellvertretende Leiterin hofft, dass die Partnerschaften den Frieden und die Beziehung zwischen Israelis und Palästinensern fördert: „Frieden ist kein Ziel, es ist eine Reise“. Die amerikanische Förderung solle ein „Teil dieser Reise sein“.
Neben der israelisch-palästinensischen Unternehmenshilfe hat die US-Regierung unter Präsident Joe Biden weitere finanzielle Unterstützung für Palästinenser und Israelis gewährt und zugesagt. (joh)