ORLANDO (inn) – Die Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegung der Reformationszeit zurückgeht und zu den ältesten Kirchen der USA gehört. Heute hat sie rund 75.000 Mitglieder. Auf ihrer jährlichen Konferenz in Orlando im US-Bundesstaat Florida hat die Organisation am Donnerstag beschlossen, ihre Gelder künftig nicht mehr in Firmen anzulegen, die „von der israelischen Besatzung profitieren“.
Die israelische Onlinezeitung „Times of Israel“ analysiert, solche Entscheidungen zögen meist nur geringe wirtschaftliche Folgen nach sich. Allerdings würden derartige Beschlüsse genau beobachtet und als Gradmesser für die Stimmung zwischen den USA und Israel gewertet.
Beschluss vor zwei Jahren abgelehnt
Der Beschluss der Kirchenversammlung sieht vor, dass die Finanzverwalter der Mennoniten bei Investitionen Firmen vermeiden sollen, die in irgendeiner Form von der „israelischen Politik in den besetzten Gebieten“ profitieren. Das Vermögen der Mennoniten gibt die Zeitung mit rund drei Milliarden Dollar an.
Noch vor zwei Jahren hätten die Mennoniten einen derartigen Beschluss abgelehnt. Grund sei damals die Sorge gewesen, er werde als anti-jüdisch betrachtet. Der aktuelle Beschluss ist ergänzt um eine Verurteilung von Antisemitismus und die Absichtsbekundung, die Beziehungen zwischen Mennoniten und Juden zu stärken.
Bereits am Sonntag verurteilte die „United Church of Christ“, eine amerikanische Kirche mit rund einer Million Mitglieder, die Art und Weise, in der Israel palästinensische Kinder im Westjordanland, im Gazastreifen und in Ostjerusalem behandle.
Von: mb