"Wir haben diese Kampagne begonnen, um Überlebende zu finden, um sie zu interviewen und ihre Geschichten zu erfassen. Aber genauso wichtig ist es für uns, sie mit anderen Überlebenden und Menschen, die für sie während und nach dem Krieg gesorgt haben, in Verbindung zu bringen." Das erklärt Lisa Yavnai, die Marketing-Kampagnen-Managerin des US-Holocaust Museums, in der Tageszeitung "Yediot Aharonot". Auf Deutsch heißt der Titel der Kampagne: "Erinnerst du dich an mich?".
Die Initiative wurde in US-amerikanischen und französischen jüdischen Medien veröffentlicht. Parallel dazu startete das Museum eine Kampagne auf Facebook und Twitter um mit Hilfe der Öffentlichkeit 1.100 Kinder auf Fotos zu finden und zu identifizieren. Jude Richter, der Projekt-Manager, sagte, dass die Kampagne vor allem in den USA veröffentlicht wurde. "Wir gehen davon aus, dass es viele Überlebende aus Israel gibt, aber bis jetzt gab es dort noch keine Meldungen über das Projekt." Jetzt versucht das Museum mit Hilfe der israelischen Tageszeitung "Yediot Aharonot" die Gesuchten zu identifizieren.
"Bislang haben wir die Menschen hinter den Fotos in den USA, Kanada, Israel, Großbritannien, Frankreich, Ungarn, Australien und in der Schweiz gefunden", berichtet Richter.
24 Stunden nach dem Kampagnen-Start im 21. März meldete sich eine Person aus Paris, die sich als Baby erkannt hatte, mit den Worten: "C’est moi" (Das bin ich). Yavnai fügt hinzu: "Wer hätte gedacht, dass wir Menschen in diesem Alter über Facebook und Twitter finden? Wir hatten Hilfe jüngerer Familienmitglieder erwartet, die in den ‚Communities‘ sind, aber es stellt sich heraus, dass diese Erwachsenen selbst im Netz sind."