Der Medienhype um den jüdischen Comedian verdrängte seitweise sogar den Nahostgipfel in Annapolis aus den Schlagzeilen, schreibt der „Observer“. Nach seiner Ankunft wurde der Schauspieler von Peres und Olmert empfangen. Peres überreichte Seinfeld eine Flasche exquisiten israelischen Weines und lud ihn zu den offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des 60. Unabhängigkeitstages Israels ein. Das Jubiläum wird im kommenden Jahr gefeiert. Von Olmert erhielt der Künstler ein Bild von dem Kibbutz Sa´ar, wo er als Jugendlicher gearbeitet hatte.
Anschließend führten Peres und Seinfeld ein 90-minütiges Gespräch. Sie besichtigten die Altstadt von Jerusalem in der Nähe der Klagemauer und das Holocaust-Gedenkzentrum „Yad Vashem“. „Sie können sich vorstellen, wie sehr die Leute hier Sie mögen und respektieren“, sagte Peres zu Seinfeld im Haus des Präsidenten in Jerusalem.
Bei seinem vorigen Besuch sei das Interesse noch nicht so stark gewesen, sagte der Schauspieler, der 1971 als 15-jähriger im Kibbutz gearbeitet hatte. „Ich war jeden Tag auf dem Feld und niemand wollte ein Autogramm oder ein Foto von mir… Sie ließen mich dort nur Bananenblätter weghacken, und nein, ich hab den Premierminister nicht getroffen, kein einziges Mal.“
Seinfeld war in den 90er Jahren in den USA mit einer nach ihm benannten Comedyserie berühmt geworden. Die letzte Staffel wurde 1998 ausgestrahlt. Der Animationsfilm „Bee Movie – Das Honigkomplott“ ist das neueste Projekt des Komikers. Seinfeld schrieb das Script, führte Regie und lieh der Hauptfigur seine Stimme.