Rashid, auch bekannt als Chaled Salam, war bis zum Tod Arafats im November 2004 dessen Finanzberater. Danach verschwand er zunächst aus der Politik. Im vergangenen Jahr ernannte ihn der PA-Vorsitzende Mahmud Abbas zum Unterhändler zwischen der Fatah und der Hamas.
Vertreter der PA sagten gegenüber der Tageszeitung „Ha´aretz“, das Touristen-Projekt befinde sich in der jordanischen Küstenstadt Akaba und sei 600 Millionen Dollar wert. „Wir erwägen rechtliche Schritte, um herauszufinden, ob das Geld (für das Projekt) aus der Kasse der Palästinensischen Autonomiebehörde kam“, sagte der Staatsanwalt Ahmed Al-Maghni am Mittwoch.
Mehrere PA-Maßnahmen gegen Veruntreuung von PA-Geldern
Die Entscheidung, eine Untersuchung gegen Rashid einzuleiten, ist einer von mehreren Schritten, welche die PA eingeleitet hat, um gegen eine Reihe von Finanzskandalen innerhalb der PA-Führung vorzugehen. Neben Rashid seien auch andere ranghohe PA-Vertreter in das Projekt verwickelt, hieß es. Bereits vor einer Woche war der ehemalige Berater von Abbas, Ruhi Fattuh, festgenommen worden. Er wollte mit Hilfe seines VIP-Ausweises über die Allenby-Brücke von Jordanien nach Israel einreisen; er hatte knapp 3.000 Mobiltelefone im Wert von rund 1,5 Millionen Dollar bei sich. Auch der Fahrer Fattuhs wurde festgenommen und befragt, denn der palästinensische Geheimdienst im Westjordanland geht davon aus, dass er an Schmuggel beteiligt ist. Fattuh selbst beschuldigte seinen Fahrer, an der Aktion beteiligt gewesen zu sein.
In einem anderen Fall legen Dokumente des palästinensischen Gesandten in Rumänien, Adli Sadek, nahe, dass der Leiter des palästinensischen Teams bei den Verhandlungen mit Israel, Ahmed Qrea, drei Millionen Dollar aus öffentlichen Geldern veruntreut hat. Qrea dementiert dies und sagt, er habe das Geld auf ein Konto der Fatah überweisen wollen.