In der Klinik hatten Ärzte am Donnerstag mehrere Tests an Scharon durchgeführt. Bei einer zweistündigen funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) zeigten sie ihm Bilder von Angehörigen. Auch eine Aufnahme mit der Stimme seines Sohnes Gilad wurde abgespielt. Der Patient habe mit einer „bedeutsamen“ Gehirnaktivität reagiert, hieß es aus dem Soroka-Krankenhaus laut der Zeitung „Yediot Aharonot“.
Grundsätzlich wird Scharon in Tel HaSchomer bei Tel Aviv behandelt. Er war nur für die Untersuchungen nach Be‘er Scheva gebracht worden. In Tel HaSchomer sei er nie als Koma-Patient eingestuft worden, sondern man habe ihm ein „Niveau des minimalen Bewusstseins“ zugeschrieben, sagten Mitarbeiter der dortigen Scheba-Klinik als Reaktion auf die Ergebnisse der Testreihe.
Scharons früherer Berater Ra‘anan Gissin sagte, offenbar bestehe ein Hoffnungsschimmer, dass sich der Zustand des ehemaligen Kadima-Politikers bessern werde: „Der Test war Routine, aber die Ergebnisse überhaupt nicht. Es gab eine Art positives Zeichen.“
„Die Ergebnisse deuten auf das Verarbeiten sensorischer Informationen hin“, analysierten Vertreter des Soroka-Krankenhauses die Untersuchungsergebnisse. Nach Angaben des Neurologen an der Ben-Gurion-Universität in Be‘er Scheva, Zvi Ganel, sollen in Zukunft andere Angehörige von dieser Forschung profitieren. Diesen Wunsch habe Scharons Familie geäußert. „Diese Art der Studie öffnet ein Fenster, um grundlegende Fragen zur neurologischen Grundlage des menschlichen Bewusstseins zu verstehen“, zitiert die Tageszeitung „Ha‘aretz“ die Wissenschaftlerin Galia Avidan.
Scharon hatte vor sieben Jahren einen Schlaganfall erlitten. Er wird im kommenden Monat 85 Jahre alt.