In den 85 Schulen des UN-Hilfswerks hätten rund 300.000 Menschen Zuflucht gesucht. Durch die Abriegelung des Gazastreifens und die Zerstörung im östlichen Bereich des Küstenstreifens hätten die Menschen keinen Zufluchtsort mehr, heißt es in einer Mitteilung der UNRWA. Angriffe auf den westlichen Gazastreifen hätten zudem auch die Notunterkünfte der Organisation getroffen.
Da immer mehr Zivilisten auf Hilfe angewiesen seien, bittet die UNRWA um Hilfszahlungen von 295 Millionen Dollar, um mehr als 500.000 Vertriebene versorgen zu können. Dazu zählten auch die 300.000, denen die Schulen voraussichtlich noch länger als Notunterkunft dienen werden.
Bei der Nothilfe gehe es darum, die grundlegenden Bedürfnisse zu stillen und „den langen Weg der Erholung zu unterstützen, wenn die Feindseligkeiten beendet sind“. Die Flüchtlinge brauchten Lebensmittel und Hygiene-Artikel, um das Ausbrechen von Krankheiten zu verhindern. Auch medizinische und psychologische Betreuung sei notwendig. Durch die Gewalt hätten viele Menschen in Gaza mit Ängsten zu kämpfen, besonders Kinder. Etwa 1.000 bis 1.300 Kinder hätten nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein Leben lang durch Folgen von Kriegsverletzungen zu leiden.
Etwa 20.000 Häuser sind unbewohnbar
Auch um die Schulbildung will sich die UNRWA verstärkt kümmern. Durch den Ausbruch des Gazakrieges konnte das Schuljahr 2014/2015 nicht rechtzeitig beginnen. „Es wird Zeit und Ressourcen brauchen, um zu einem geregelten Bildungssystem zurückzukehren“, heißt es. In der Zwischenzeit werde die UNRWA auf alternative Lehrmethoden zurückgreifen. Unter anderem werde der TV-Kanal der Organisation Bildungsangebote senden und Materialien zum Selbststudium verteilen.
Das benötigte Geld will die Hilfsorganisation zudem für den Aufbau der zerstörten Infrastruktur verwenden. Mehr als 20.000 Häuser seien unbewohnbar, es fehle auch an sanitären Einrichtungen und einer funktionierenden Wasserversorgung.
Einige Länder hätten bereits Hilfszahlungen in einer Gesamthöhe von nahezu 150 Millionen Dollar zugesagt. Zu einer Hälfte seien die benötigten Zahlungen deshalb bereits gedeckt.