GAZA (inn) – Unter einer Schule der Vereinten Nationen im Gazastreifen haben Mitarbeiter am 1. Juni einen Terrortunnel entdeckt. Das gab das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) am Freitag bekannt. Der Sprecher Christopher Gunnes verurteilte dies „auf das Schärfste“ als „Verletzung der Neutralität“.
Der Tunnel befindet sich laut UNRWA unter einer Grundschule und einer Vorschule, die auf einem Gelände im Flüchtlingslager Manghasi südlich von Gaza-Stadt liegen. Von dem Gelände gebe es jedoch keinen direkten Zugang zum Tunnel.
Die UNRWA hat wegen des Tunnels nach eigenen Angaben gegen die Hamas protestiert. Die islamistische Organisation verurteilte diesen gegen sie gerichteten Vorwurf. Dieser „wird wiederum von der israelischen Besatzung ausgenutzt werden, um ihre Verbrechen zu rechtfertigen und unbewaffnete Zivilisten anzugreifen“, heißt es in einer Stellungnahme auf der Homepage.
Israel: UNRWA auflösen
Israel hat unterdessen bei den Vereinten Nationen wegen des Tunnels protestiert. Dass die Hamas es darauf anlege, Schüler als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen, „belegt einmal mehr, dass die Grausamkeit der Hamas keine Grenzen kennt“, schrieb UN-Botschafter Danny Danon an den Sicherheitsrat und an den Generalsekretär Antonio Guterres. Der Diplomat forderte den Sicherheitsrat auf, die Hamas als Terror-Organisation einzustufen.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu forderte unterdessen das Ende der UNRWA. Diese betreibe Hetze gegen Israel und halte das Flüchtlingsproblem aufrecht, anstatt es zu lösen. „Daher ist es Zeit, die UNRWA aufzulösen.“ Dies habe er auch gegenüber der amerikanischen UN-Botschafterin Nikki Haley deutlich gemacht, als diese das Land besuchte.
Die UNRWA kümmert sich ausschließlich um palästinensische Flüchtlinge. Alle anderen Flüchtlinge erhalten Hilfe vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR). Nur bei den Palästinensern ist der Flüchtlingsstatus vererbbar.
Von: df