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Ungarn und Tschechien streben nach Zusammenarbeit mit Israel

Nach Österreich und Dänemark besiegeln zwei weitere europäische Länder ihre Zusammenarbeit mit Israel bei der Impfforschung: Ungarn und Tschechien. Der tschechische Regierungschef nutzt die Gelegenheit, um eine besondere Institution in Jerusalem einzuweihen.
Wollen beim Thema Impfen zusammenarbeiten: (v.l.) Babiš, Netanjahu und Orbán

JERUSALEM (inn) – Ungarn und Tschechien wollen angesichts der Corona-Pandemie bei der Entwicklung von Impfstoffen mit Israel zusammenarbeiten. Darauf einigten sich die Regierungschefs der drei Länder am Donnerstag bei einem Treffen in Jerusalem. Eine Woche zuvor hatten bereits Österreich und Dänemark eine Impf-Allianz mit dem jüdischen Staat gegründet.

In Israel ist eine internationale Anlage zur Erforschung, Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen geplant. Die Frage sei, wie Ungarn und Tschechien daran beteiligt werden könnten, sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) bei dem Treffen. Laut einer Mitteilung seines Büros betonte er, dass beide Länder Vertretungen in Jerusalem hätten.

Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán (Fidesz) dankte Netanjahu für Hilfe beim Impfprogramm in seinem Land. Israel sei hier ein Vorbild und der „Weltmeister im Kampf gegen die Pandemie“.

Der tschechische Premierminister Andrej Babiš (Ano) sagte, es sei für sein Land „beruhigend“ zu wissen, dass es einen Freund habe, dem es vertrauen könne. Israel habe Tschechien 5.000 Dosen des Moderna-Impfstoffs geschickt.

Botschaftsbüro offiziell eröffnet

Für Babiš indes hatte die Reise noch einen anderen Zweck: Er weihte in Jerusalem offiziell die Zweigstelle der tschechischen Botschaft ein. Diese hatte am 1. März ihren Betrieb aufgenommen. „Wir halten unser Versprechen“, zitiert die Onlinezeitung „Times of Israel“ den Regierungschef. „Die Tschechische Republik wird hier in Jerusalem eine vollwertige diplomatische Vertretung haben.“ Sie werde sich unter anderem um Politik und wirtschaftliche Zusammenarbeit kümmern.

Bei der Einweihung: (v.l.) Außenminister Aschkenasi, Regierungschef Babiš und Sicherheitsminister Ochana Foto: Andrej Babiš, Facebook
Bei der Einweihung: (v.l.) Außenminister Aschkenasi, Regierungschef Babiš und Sicherheitsminister Ochana

Der israelische Außenminister Gabi Aschkenasi (Blau-Weiß) wertete die Eröffnung als „zusätzlichen Beweis für die Tiefe und den Umfang der Freundschaft, die wir mit dem tschechischen Volk und der Tschechischen Republik und der Regierung teilen“. Es sei „eine historische Wahrheit, dass die Stadt Jerusalem mehr als 3.000 Jahre lang das schlagende Herz des jüdischen Volkes und seine einzige Hauptstadt war“.

Sicherheitsminister Amir Ochana (Likud) vertrat Netanjahu bei der Zeremonie. Er sagte: „Die Tschechische Republik ist einer von Israels engsten Verbündeten. Sie zeigt häufig große Unterstützung für Israel bei den Vereinten Nationen und in der Europäischen Union.“

Präsident konnte sich nicht durchsetzen

Die Zweigstelle arbeitet unter Leitung der Botschaft in Tel Aviv. Die Pläne dafür hatte Tschechien im Dezember bekannt gemacht. Bereits im Mai 2018 kündigte Präsident Miloš Zeman einen Drei-Stufen-Prozess für eine Verlegung der Botschaft nach Jerusalem an. Der erste Schritt war die Ernennung eines Ehrenkonsuls. Im November 2018 eröffnete dann das Tschechische Haus, noch ohne diplomatischen Status.

Der Präsident hat in der Tschechischen Republik allerdings nur wenige Befugnisse. Babiš wiederum wandte sich wegen der offiziellen EU-Politik dagegen, die Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Ein Kompromiss ist nun die neue Zweigstelle der Botschaft in der israelischen Hauptstadt.

Von: eh

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