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Ungarn: 16 Juden-Retter posthum gewürdigt

BUDAPEST (inn) - Israel hat am Dienstag posthum 15 Ungarn und einen Schweizer geehrt, die während der Schoah Juden geholfen hatten. Nachkommen der Retter nahmen in Budapest die Medaillen entgegen, die an Gerechte unter den Völkern vergeben werden.

„Als sich die alten Tore in verheerender Weise schlossen, blieben ihre Tore in beispielloser Weise offen“, sagte die israelische Botschafterin in Ungarn, Alisa Bin-Nun, laut der Zeitung „Ha´aretz“. „Sie vertraten die kleinen Inseln der Hoffnung auf Flucht und Entkommen in jener traumatischen Phase der Besatzung.“

Unter den gewürdigten Ungarn ist Pal Szalai, der mit dem schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg zusammenarbeitete. Er organisierte im Januar 1945 Lebensmittel und Wasservorräte für das abgeriegelte Ghetto von Budapest. Wallenberg nutzte seine Stellung, um Schutzzeugnisse für zahlreiche Juden auszustellen.

Auch der Schweizer Geschäftsmann Eduard Benedek Brunschweiler erhielt die Medaille posthum. Im Oktober 1944 hatte er das Kloster Pannonhalma im Zentrum Ungarns unter die Aufsicht des Roten Kreuzes gestellt. Dadurch konnte er Tausende Menschen retten, darunter 30 jüdische Kinder.

Etwa 550.000 der damals eine Million Juden in Ungarn wurden in der Zeit des Holocaust deportiert und getötet. Heute leben etwa 100.000 Juden in dem ehemaligen Ostblock-Staat.

Der Titel „Gerechter unter den Völkern“ wird seit 1953 von der Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem an Menschen verliehen, die in der NS-Zeit zur Rettung von Juden beigetragen haben. Es handelt sich um die höchste Auszeichnung des Staates Israel. Sie ist ausschließlich Nichtjuden vorbehalten. Seit der Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen beiden Ländern im Jahr 1989 wurden bereits mehr als 700 Ungarn geehrt.

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