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UNESCO veröffentlicht erstmals Richtlinien für Holocaust-Bildung

Bildung als Prävention: Die UNESCO will mit Richtlinien die Bildung zum Thema Holocaust verbessern. Das soll künftigen Generationen bei der Gestaltung der Gesellschaft helfen.
Der Bildung verpflichtet: UNESCO-Generaldirektorin Bokova präsentiert Leitlinien zur Holocaust-Erziehung

NEW YORK (inn) – Die Kultur-Organisation der Vereinten Nationen UNESCO hat am Montag Richtlinien für Holocaust-Bildung veröffentlicht. Die Generalleiterin Irina Bokova stellte diese während der 15. Plenarversammlung des Jüdischen Weltkongresses in New York vor. Es gehe darum, „die Holocaust-Bildung und Verhinderung von Völkermord zum Kern unserer Bemühungen um Frieden zu machen“, sagte die Bulgarin.

Das Dokument richtet sich an Politiker, Lehrplanentwickler und Schulbuchautoren. „Zu verstehen, wie es zum Holocaust kommen konnte, kann zu einem breiteren Verständnis für weltweite Massengewalt führen, und auch den Wert der Verbreitung der Menschenrechte herausstellen“, heißt es in der Einleitung. Diese Wissensvermittlung solle dazu dienen, dass sich Menschen auf ihre Rolle als „Weltbürger“ mit den daraus folgenden Verpflichtung besser besinnen können. Bokova sagte in ihrer Rede: „Ich bin überzeugt, dass Erziehung, Kultur und Wissen zentrale Sicherheitsanliegen in der heutigen Welt sind.“

Die UNESCO empfiehlt etwa, die Holocaust-Bildung nicht nur auf den Geschichtsunterricht zu beschränken, sondern auch in anderen Fächern wie Religion zu thematisieren. Zudem könnten sich nach Auffassung der UNESCO auch schon Kinder im Grundschulalter damit befassen. Grundsätzlich sollte der Unterricht zu dem Thema, dem Alter angepasst, über Jahre hinweg erfolgen. Darüber sollte auch lokale Bedeutung des Holocaust – etwa Kollaboration mit den Nazis – herausgestellt werden.

Kritik an UNESCO-Resolutionen

In ihrer Rede kritisierte Bokova auch die UNESCO-Resolutionen, die die jüdische Verbindung zu Jerusalem leugnen. „Die Al-Aksa-Moschee / Al-Haram al-Scharif, das ehrwürdige Heiligtum, ist zugleich der Har HaBeit – oder Tempelberg –, der heiligste Ort des Judentums. Dessen Westmauer wird von Millionen verehrt. Nur wenige Schritte davon entfernt sind die den Christen heilige Grabeskirche und der Ölberg. Das zu leugnen läuft den Gründen entgegen, warum die die Jerusalemer Altstadt als Welterbe gelistet ist.“

Von besagten Resolutionen des Welterbe-Ausschusses der UNESCO hatte sich Bokova regelmäßig distanziert. Auch der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon kritisierte die Resolutionen, da sie etwa nur die arabische Bezeichnung für den Tempelberg anführten.

Von: df

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