Die Ausstellung hat einen langen Anlauf gebraucht: Mehrere Male wurde die Eröffnung verschoben und schließlich auf den 20. Januar festgelegt. Doch kurz vorher sagte die Bildungsorganisation der Vereinten Nationen die Veranstaltung ab (Israelnetz berichtete). Araber hatten gegen die Schau protestiert, für die das Simon-Wiesenthal-Zentrum und die UNESCO verantwortlich sind.
Nun konnte die Eröffnung im UNESCO-Hauptquartier wie geplant am 11. Juni stattfinden – allerdings wurde der Titel der Ausstellung abgeändert. Er lautet jetzt: „Volk, Buch, Land: Die 3.500-jährige Beziehung zwischen dem jüdischen Volk und dem Heiligen Land“. Ursprünglich sollte die Schau die Beziehung „zwischen dem jüdischen Volk und dem Land Israel“ darstellen.
Bei der Eröffnungsfeier sagte UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova laut einer Mitteilung der Organisation: „Die UNESCO ist die erste Behörde der Vereinten Nationen, die eine Ausstellung zu den Verbindungen zwischen dem jüdischen Volk und dem Heiligen Land veranstaltet. Dadurch bekräftigt die Organisation ihre Rolle als universelle Plattform für intellektuelle Zusammenarbeit und interkulturellen Dialog.“
Der Gründer und Dekan des Wiesenthal-Zentrums, Rabbi Marvin Hier, sprach von einem „historischen Ereignis“: „Wir haben lange auf diesen Tag gewartet. Dies ist wahrhaftig ein historisches Ereignis, weil es das erste Mal in der Geschichte der Vereinten Nationen ist, dass die UNO, durch ihren Bildungszweig, die UNESCO, eine Ausstellung mitfinanziert hat.“
Die Schau ist bis zum 20. Juni in Paris zu sehen. Sie bietet einen Überblick über jüdisches Leben in Nahost von der biblischen Zeit bis hin zur Gegenwart. Die ständigen Delegationen Israels, Kanadas, Montenegros und der USA bei der UN-Bildungsorganisation haben die Veranstaltung finanziert. Zur Eröffnung kamen etwa 300 Gäste. Unter ihnen war auch der israelische Botschafter in Frankreich, Jossi Gal.
Das Wiesenthal-Zentrum ist eine internationale jüdische Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Los Angeles. Sie plant, die Ausstellung in Zukunft etwa im Europäischen Parlament in Brüssel, am UNO-Hauptsitz in New York und beim US-Kongress in Washington zu zeigen. Dies berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.