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UN-Quartier beschossen – Israel entschuldigt sich

GAZA (inn) - Bei ihrem Einsatz in Gaza hat die israelische Armee am Donnerstagmittag das Hauptquartier des UN-Hilfswerkes für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getroffen. Dabei wurden drei UN-Mitarbeiter verletzt. Auch ein Krankenhaus des "Roten Halbmondes" sowie ein Gebäudekomplex mit Journalistenbüros wurden von Granaten getroffen.

Wie UNRWA-Sprecher Christopher Gunness mitteilte, habe die Hilfsorganisation die Bewegungen im Straßenverkehr nach dem Beschuss vorerst eingestellt. Allerdings würden die Hilfsmaßnahmen nicht ausgesetzt. Das Gebäude sei zweimal getroffen worden, heißt es in einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“. Rund 700 Menschen hatten in dem Komplex Schutz gesucht.

Nach Angaben der Armee hatten Hamas-Kämpfer von dem Gebäude aus das Feuer auf die Soldaten eröffnet.

Auch ein Krankenhaus des „Roten Halbmondes“ im Stadtteil „Tel Hawwa“ wurde von einer Panzergranate getroffen. Laut Augenzeugen ging ein Flügel des Gebäudes in Flammen auf.

Palästinensischen Berichten zufolge wurde auch ein mehrstöckiges Gebäude mit verschiedenen Journalistenbüros getroffen. Unter anderem sitzen dort die Nachrichtenagentur Reuters, die britische Rundfunkanstalt BBC und verschiedene Fernsehsender. Augenzeugen berichten von einem verletzten Journalisten. Das Gebäude sei evakuiert worden.

Wie die Armee bekannt gab, haben sich unterdessen Dutzende Hamas-Kämpfer in einem Pressebüro in Gaza verbarrikadiert. Sie hätten dort etwa 23 Menschen als Geiseln genommen und benutzten diese als menschliche Schutzschilde.

Barak entschuldigt sich

UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zeigte sich „empört“ über die Angriffe auf das UN-Gebäude und verurteilte diese scharf. Er forderte von Israels Verteidigungsminister eine ausführliche Untersuchung des Vorfalls. Wie er gegenüber Journalisten mitteilte, habe sich Barak bei ihm entschuldigt. Der Verteidigungsminister habe den Beschuss als „schwerwiegenden Fehler“ bezeichnet und nehme die Sache sehr ernst.

Ban Ki-Moon hält sich derzeit im Nahen Osten auf, um die Bemühungen um einen Waffenstillstand voranzutreiben. Am Donnerstagvormittag hatte er sich mit Israels Außenministerin Zippi Livni getroffen. In dem Gespräch forderte er einen sofortigen Waffenstillstand. Die Zahl der Getöteten habe einen „unerträglichen Punkt“ erreicht. Er kritisierte die Hamas für den Missbrauch von Zivilisten als menschliche Schutzschilde und forderte die Gruppe auf, ihre Raketenangriffe auf den jüdischen Staat einzustellen. Israels Einwohner hätten ein Recht darauf, ohne Angst zu leben, sagte der UN-Generalsekretär.

Am Abend sind weitere Gespräche mit israelischen Politikern geplant.

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